Führungswechsel

Gleich bei drei wichtigen Lenzburger Institutionen der öffentlichen Hand wurden in den letzten Wochen operative Führungswechsel verkündet: bei der SWL Energie AG (SWL), bei der Regio-Feuerwehr Lenzburg und bei den Sozialen Diensten (SD). Drei Vorgänge mit auffälligen Gemeinsamkeiten. Alle drei Abgänge erfolgten unfreiwillig; und die drei Medienmitteilungen lassen mehr Fragen offen, als es bei der Bekanntgabe von solchen – naturgemäss heiklen – Personalien eigentlich der Fall sein sollte.
Bei der vor grossen strategischen Herausforderungen stehenden SWL Energie AG interessiert unter vielem anderen (zum Beispiel IT-Sicherheit), welche Rolle die Eigentümervertretung im Verwaltungsrat (Stadträtin Barbara Portmann, Stadtverwalter Peter Baumli) beim brisanten Personalentscheid spielte (oder nicht). Ob sie die Umsetzung der neuen Eigentümerstrategie gefährdet sah und die Reissleine zog? Während dem scheidenden SWL-Chef alibihaft zumindest noch gewisse Verdienste (Erhöhung der Mitarbeitenden-Zufriedenheit?!) verdankt werden, ist in der Verlautbarung zum neuen SD-Leiter der bisherige Amtsinhaber trotz seiner rund 25-jährigen SD-Tätigkeit mit keinem Buchstaben erwähnt. Versäumnis, Stil(los)frage oder bewusste Ignoranz? So oder so eine sehr seltsame, wenig Vertrauen und dafür Verunsicherung über den Zustand der SD erweckende Auslassung. Beim Ausscheiden des fachkompetenten Lenzburger Regio-Feuerwehrkommandanten produzierte die politische Trägerschaft kommunikativ sogar einen veritablen Flächenbrand, der – mutmasslich unter juristischem Druck – ein für sie peinliches öffentliches Entschuldigungsschreiben an den Kaltgestellten erforderte.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass bei den drei Institutionen SWL, SD und Regio-Feuerwehr offensichtlich nicht nur auf operativer, sondern vor allem auch auf strategisch-politscher Führungsebene Handlungs- und Verbesserungsbedarf besteht. Dringend ganz sicher in der Kommunikation.
Peter BuriLenzburg