Der Walliser Dialekt kam gut an

Möriken-Wildegg Die Vorverschiebung der Bundesfeier auf den 31. Juli war nicht nur wegen den unsicheren Wettervorhersagen. Hoher Besuch war angesagt: Der einzige Live-Auftritt schweizweit zum 1. August von Bundespräsidentin Viola Amherd fand auf dem Yul-Brynner-Platz in Möriken statt.

Bundespräsidentin Viola Amherd trug ihre Ansprache im Walliser Dialekt vor, begleitet von Weibel Annemarie Rubli.Foto: Peter Winkelmann

Die Spannung unter den rund 600 Besuchern und bei den Verantwortlichen war riesig. Die nachmittäglichen Wetterwarnungen vor heftigen Gewittern für den Abend lösten sich zum Glück in Luft auf. Schon eine Stunde vor dem offiziellen Teil der Feierlichkeiten waren schon alle Festbänke besetzt, sehr zur Freude der örtlichen Vereine, die von Anfang an alle Hände voll zu tun hatten.

Pünktlich um 19 Uhr traf der Tross mit Viola Amherd sowie dem gesamten Gemeinderat von Möriken-Wildegg auf dem Festplatz ein. Die Musikgesellschaft spielte zur Begrüssung und Gemeindeammann Jeanine Glarner durfte nebst der Bundespräsidentin auch Regierungsrat Jean-Pierre Gallati sowie Alois Huber, Nationalrat und Landwirt, begrüssen.

Glarner schätzte es sehr, dass sich Viola Amherd die Zeit nahm für einen Abstecher ins Herz des Kantons Aargau. Aber wie diese Abmachung zustande gekommen war, darüber verlor sie kein Wort.

Näher zu einer möglichen Antwort führte die Ansprache von Viola Amherd mit dem Hinweis auf die Bettmeralp. Die Rede führte sie im breiten Walliserdeutsch, nicht nur, weil sie gerne in ihrem Dialekt spricht, sondern weil es auch explizit so gewünscht wurde: «Man hat mir versichert, dass Ihnen dies dank Ihrem Berghaus auf der Bettmeralp keine Probleme bereiten wird. Ich hoffe, ich bringe mit meinem Dialekt auch ein bisschen Ferienstimmung zu Ihnen.»

Um noch mehr über die Gemeinde zu erfahren, holte sie Hilfe von Mitarbeitenden bei Swisstopo. «Jetzt weiss ich, dass Möriken-Wildegg 3562 Quadratmeter Lockergestein hat, 48559,99 Quadratmeter Gehölzfläche und 96671,13 Quadratmeter Fliessgewässer», zählte sie ein paar «wichtige» Eckpunkte auf, sehr zum Amüsement der Zuhörerschaft.

Sicherheit ist wichtig

Es gab auch politische Aspekte in ihrer Ansprache, sie erwähnte dabei aber speziell, wie wichtig es sei, in Sicherheit leben zu können.

«Dieser Sommer hat uns das anschaulich vor Augen geführt. In verschiedenen Teilen unseres Landes haben wir die Wucht des Klimawandels gespürt und es hat mich beeindruckt, wie die Menschen in den betroffenen Gebieten und die Freiwilligen zusammenstanden und einander halfen.» Sie erwähnte aber auch die Kriege in der Ukraine, im Nahen Osten und zahlreiche weitere Konflikte weltweit.

Mit Darbietungen der Trachtengruppe, vom Jodlerklub Schlossbrünneli, der Majoretten und der Musikgesellschaft endete eine spezielle Bundesfeier mit persönlichen Gesprächen und vielen – sehr vielen – Handyaufnahmen.

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