Das neue Schiff ist da
Hallwilersee Das jüngste Mitglied der Hallwilersee-Flotte hat Schweizer Boden erreicht. Nach dem Verlad im Auhafen am Rhein wurde das Schiff die letzten beiden Nächte nach Meisterschwanden transportiert, wo es heute eingewassert wird.
Das neue Schiff der Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee (SGH), die am nächsten Sonntag ihren 130. Geburtstag feiert, wurde wie alle seine Flottenkollegen in der Lux-Werft im deutschen Mondorf gebaut (vgl. Ausgabe vom 25. Januar). Über Pfingsten erreichte die MS 2018 (deren definitiver Name erst an der Taufe vom 6. Juni bekannt werden soll) auf dem Rhein den Auhafen in Muttenz.
Am Dienstag wurde das 34 Meter lange und 6,5 Meter breite Schiff wieder zweigeteilt. Mit dem riesigen Hafenkran wurden das abgetrennte Oberdeck und – diesmal unter Mithilfe eines grossen Pneukrans – das Hauptschiff auf Tieflader gehievt.
«Man darf nicht ‹jufeln›»
Die Trennung von Ober- und Unterdeck brauchte ihre Zeit. Norbert Weber, der Chef-Bootbauer der Lux-Werft, und Geschäftsleitungsmitglied Rainer Miebach führten die Arbeiten mit ihrem Team selbst aus. Beim Lösen eines Geländers half spontan SGH-Geschäftsführer Ueli Haller vom Ufer aus mit einer Trennscheibe aus.
«Man darf bei solchen Arbeiten nicht ‹jufeln›», so Haller, der bei den drängenden Mitarbeitern der Verlade-Gesellschaft mit diplomatischem Geschick um Geduld und Gelassenheit bat. Kurz nach 15 Uhr war die MS 2018 in zwei Teilen millimetergenau auf den zwei Schwertransportern platziert und bereit, die in zwei nächtliche Etappen aufgeteilte Reise über den Hauenstein an den Hallwilersee anzutreten.
Ist der Landtransport wie geplant verlaufen, wird heute Donnerstag das 14. Schiff der SGH-Geschichte am Morgen beim Delphin-Zopf mit Pneukranen eingewassert. Es folgt die intensive Phase der Endmontage, denn bereits am übernächsten Mittwoch findet die Schiffstaufe statt. Am Sonntag, 10. Juni, folgt dann die erste Kursfahrt, auf der Passagiere mitfahren können.
MS Fortuna kehrt zurück
Die MS 2018 ersetzt auf dem Hallwilersee die MS Fortuna, die heute Donnerstag ausgewassert wird und den Weg zurück zu den früheren Besitzern, der Schifffahrts-Familie Gilles in Koblenz-Vallendar, antritt. Sie wird dort, von wo sie 1969 auf den Hallwilersee kam, als Büroschiff eingesetzt. «Wir sind froh über diesen Emotionskauf», so Ueli Haller, «denn so entgeht die ‹Fortuna› der drohenden Verschrottung.»