Auf der Suche nach Orten, an denen Glace schnell schmilzt

Lenzburg Unter den Arkaden wurden die ersten Ergebnisse des Projekts «3-2-1-heiss» präsentiert. In einer Messkampagne hatten Bürger das Mikroklima der Stadt vermessen und etwa Orte eruiert, wo Glace schnell schmilz.

Schnell schlecken, bevor sie schmilzt: Stadtammann Daniel Mosimann isst am «3-2-1-heiss»-Anlass eine feine Glace. Foto: Fritz Thut
Schnell schlecken, bevor sie schmilzt: Stadtammann Daniel Mosimann isst am «3-2-1-heiss»-Anlass eine feine Glace. Foto: Fritz Thut

An diesem Abend war für Max Chopard das Thema gleich doppelt «heiss». Der seit Juni amtierende neue Leiter der Fachstelle Umwelt der Stadt Lenzburg hielt zur Eröffnung des Abschlussevents des Projekts «3-2-1- heiss» fest: «Der Klimawandel ist bei uns angekommen.»

Die Auswirkungen der immer etwas höheren Temperaturen sind offensichtlich etlichen Einwohnern nicht egal. 20 Personen beteiligten sich im Juni an einem Klimaspaziergang und 13 Personen und Schüler von drei Klassen beteiligten sich anschliessend während 12 Tagen an einer Kampagne mit Messsonden. 364498 Datenpunkte werden so erfasst.

Ziegelacker «angenehmster Platz»

«Mit diesen echten Messungen werden die Klimakarten des Kantons ergänzt», so Mats Ammann von der Organisation Catta, die für den Aargau das Projekt betreut. Obwohl die Datenfülle noch nicht ausgewertet ist und viele Verbesserungsvorschläge, die die Plätze und Orte lebenswerter machen sollen, noch nicht umgesetzt sind, wurde am Event der «angenehmste Platz der Gemeinde» gewählt. Sonst, so Ammann, sei die Sache jeweils klar, hier habe man sogar eine echte Wahl. Bei dieser setzte sich der Ziegelacker (13 Stimmen) vor dem Widmipark (6), dem Fünfweiher (3) und dem Park Villa Langenbach (1) durch.

Auch andere Orte hätten die Auszeichnung verdient, hielt Stadtammann Daniel Mosimann in seinem Grusswort fest. Die Aktion habe zudem gezeigt, dass objektive und subjektive Beurteilung der Hitze an einem bestimmten Ort divergieren können.

Bevor er sich wie alle andern Teilnehmer eine feine Glace gönnte, versprach Mosimann, dass die Stadt die Herausforderungen der höheren Temperaturen «im Dialog mit der Bevölkerung» anpacken wolle – «pragmatisch, nicht ideologisch». Als Kurzfristmassnahme empfahl er das Rezept des Südens: Siesta halten und Verschiebung des sozialen Lebens in die Abendstunden.

Neben Lenzburg beteiligte sich auch Niederlenz an diesem kantonalen Partizipationsprojekt. Dort werden die Ergebnisse diesen Freitag, 25. August, um 17.45 Uhr im Singsaal im Schulhaus Rössligasse präsentiert. Mit anschliessendem Glace-Schmaus.

Weitere Artikel zu «Hauptartikel», die sie interessieren könnten

Hauptartikel18.09.2024

Die gute Seele verlässt die Standortförderung LLS

Fahrwangen An der vergangenen Sitzung von Lebensraum Lenzburg-Seetal (LLS) wurde das Budget einstimmig angenommen. Andrea von Allmen verkündete…
Hauptartikel18.09.2024

Immobilitäten

Der Begrifft «Immobilien» bedeutet im wörtlichen Sinne «unbewegliche Güter». Die Stadt Lenzburg und ihre Ortsbürgergemeinde haben viele davon, darunter wahre…

Hauptartikel11.09.2024

Überraschende Fragen stellen

Als Kinder haben wir neugierig die Welt entdeckt, indem wir wichtige Fragen stellten: Warum ist der Himmel blau? Warum sterben Menschen und Tiere? Warum müssen…