Wildhecken pflegen will gelernt sein
Natur Die Forstdienste Lenzia vermittelten am letzten Samstagvormittag den Teilnehmenden des Kurses Heckenpflege viel Wissen. Doch dabei blieb es nicht.
Zehn Teilnehmer am Kurs Heckenpflege waren ganz bei der Sache, als Thomas Waltenspühl, Revierleiter-Stellvertreter bei den Forstdiensten Lenzia, loslegte. Eingeladen an die Westseite des Gofi hatte der Gartenbauverein Lenzburg unter Präsidentin Lisa Ferrari und die Natur- und Landschaftskommission der Stadt Lenzburg. Waltenspühl konnte aus seinem reichen Fundus schöpfen. Nicht verwunderlich: Ist es doch seit zehn Jahren eine seiner Aufgaben, die Hecken auf dem Land der Lenzburger Ortsbürger zu pflegen.
Hecken benötigen Pflege. Es gilt, die Sträucher regelmässig zurückzuschneiden, den Bestand auszulichten und den Krautsaum zu mähen. Nur eine artenreiche Hecke mit einem Krautsaum aus typischen Pflanzen bietet zahlreichen Tieren Futter-, Nist- und Rückzugsplätze. Ohne Pflege breitet sich die Hecke seitlich aus, überaltert, wird innen hohl und bricht in sich zusammen.
Die Blätter, Blüten und Früchte werden von Hunderten von Insektenarten, Spinnen und Vögeln genutzt. Exotische Gehölze können diese Rolle wegen der fehlenden Vernetzung in unserem Ökosystem nur bedingt oder gar nicht übernehmen.
Wissen gleich umgesetzt
Die häufigsten Fehler sind vernachlässigter und zu strenger Unterhalt. In der Regel hat die Pflege zum Ziel, eine stufige, artenreiche Hecke zu erhalten und zu fördern. Das A und O, um eine wertvolle Hecke heranzubilden, liegt in der Kenntnis der Straucharten. Thomas Waltenspühl hatte nicht nur eine ganze Palette von Arbeitsgeräten ausgelegt, sondern den Teilnehmenden auch hilfreiche Unterlagen ausgehändigt.
Im Praxisteil schritt Waltenspühl mit den Teilnehmenden die zu pflegende Hecke ab, besprach die Massnahmen und liess mit einem Bändel die Sträucher, die begründet stehen gelassen werden müssen, markieren. Theorie und Praxis miteinander verwoben. Die Kursbesucher legten sich ins Zeug und durften selber schneiden und sägen, wobei das Schnittgut liegen blieb oder zu Haufen aufgeschichtet wurde.
Für Markus Dietiker von den Forstdiensten Lenzia und Geschäftsführer der Natur- und Landschaftskommission kein Ausdruck mangelnder Ordnung. Sträuchern, welche gefördert werden wollen, ist bewusst Licht zu geben, ebenso Kleinstrukturen. Waltenspühl zeigte sich dankbar für die Hilfe der Kursteilnehmer. Denn vorbildlich gepflegte Hecken bereichern den Schlosshang und den Gofi als Naherholungsgebiet.
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