Tiefe Einblicke beim Politisieren in Lenzburg
Politik Das neue Politjahr startete mit dem parteiübergreifenden Anlass «Politisieren in Lenzburg». Gewählte Personen von Einwohnerrat, Stadtrat und den Kommissionen gaben Einblicke in ihre Tätigkeiten.
Das Thema Politik ist besonders dieses Jahr topaktuell, da 2025 die Kommunalwahlen in Lenzburg bevorstehen. Verschiedene Parteien haben sich für diesen Schnupperabend zusammengetan – mit dem Ziel, mehr Personen für die politische Arbeit in Lenzburg begeistern zu können.
Der Moderator des Abends, Thomas Schaer von der SP, freute sich, dass der Saal in den Räumlichkeiten vom Verein Familie+ relativ gut gefüllt war. Ein Anlass dieser Art fand letzten Sommer zum ersten Mal statt, allerdings mit einer geringen Gästeanzahl.
Beim ersten Vortrag des Abends bot die einzige nicht gewählte Person, Stadtschreiber Christoph Hofstetter, einen Überblick über das politische System. Zusammengefasst sei dieses sehr vielfältig, bestehend aus verschiedenen Beteiligten und viel Engagement. Der Einwohnerrat (Legislative), bestehend aus 40 Mitgliedern, entscheidet über die wichtigen Geschäfte. Der Stadtrat (Exekutive), bestehend aus fünf Mitgliedern, bringt diese Geschäfte in den Einwohnerrat und kann Änderungen vornehmen. Ausserdem gibt es 23 verschiedene Kommissionen. Diese umfassen Kommissionen des Einwohnerrats, Kommissionen des Stadtrats und Spezialkommissionen. Auch die politischen Parteien spielen eine wichtige Rolle, da sie Mitglieder für die kommunalen Gremien nominieren. Im System eingebettet ist die Stadtverwaltung, welche viele Aufgaben im Hintergrund erledigt. Die Themen der Lenzburger Politik betitelt Hofstetter als Veloständerprobleme, also solche, die uns im täglichen Leben direkt betreffen. Aktuell beschäftigen zwei grosse Sachthemen: die Schulraumplanung und die Bahnhofsentwicklung.
Einwohnerrat, Stadtrat und Kommissionen
Corin Ballhaus von der SVP und Claudia Casanova von der Mitte gewährten einen Einblick in den Einwohnerrat. Ballhaus sagte: «Im Einwohnerrat kann man vieles bewegen, das Gestaltungsspektrum ist relativ gross.» Es sei eine Ehre, sich für Lenzburg einzusetzen und spannend hinter die Kulissen zu sehen. Laut Casanova muss man Schwerpunkte setzen, um den ehrenamtlichen Posten mit Beruf und Familie zu vereinen.
Den Stadtrat vertraten Barbara Portmann von der GLP und Andreas Schmid von der FDP. Gemäss Portmann fordert einen das Amt stark, es braucht viele zeitliche Ressourcen. Die Komplexität der Projekte sei spannend und herausfordernd zugleich. Laut Schmid nimmt das Aktenstudium für die wöchentlichen Sitzungen viel Zeit ein. Trotzdem versicherte er: «Der Stadtratsjob ist für mich die beste und interessanteste Aufgabe.» Als Stadtrat könne man etwas bewegen, gestalten und sein Herzensanliegen angehen. Die Zusammenarbeit mit Einwohnerrat und Kommissionen findet auf Augenhöhe statt und ist immer zielgerichtet – die gute Atmosphäre motiviert.
Die Kommissionen der Stadt Lenzburg wurden als Berater und Begleiter betitelt. Christian Minder von der EVP schätzt bei der Energiekommission, dass viel verschiedenes Wissen zusammenkommt. Sigrid Schärer von den Grünen ist bereits drei Jahre bei der Verkehrskommission. «Man sieht Dinge, die man einst behandelt hat und jetzt durch unseren Einfluss umgesetzt wurden», erzählte sie.
Im Anschluss stellten einzelne Mitglieder der Parteien, die diesen Anlass gemeinsam durchführten, kurz ihre Partei vor. Diese umfassten die EVP, die FDP, die Grünen, die Grünliberalen, Die Mitte, die SP und die SVP. «Politisieren in Lenzburg» zeigt, wie wichtig es ist, dass verschiedene Parteien miteinander umgehen können und etwas gemeinsam durchziehen. Mit diesem Fazit beendete Thomas Schaer den informativen Abend und animierte zu persönlichen Gesprächen beim anschliessenden Apéro mit Lenzburger Wein.