Sven Ammann – ruhig, besonnen, erfolgreich
Stadtrat Sven Ammann führte seinen Wahlkampf, wie er auch die vergangenen vier Jahre als Stadtrat wirkte: ruhig und besonnen. Die Lenzburger dankten es ihm. Mit dem zweitbesten Ergebnis belehrte er seine Zweifler eines Besseren.

Tatsächlich war es um ihn in den Wochen vor dem Wahlsonntag am stillsten. Während einige Stadtratskandidierende wohl ihre Wohnzimmer mit Leserbriefen tapezieren könnten, erreichten die Redaktionen nur wenige Zuschriften zu Ammann. Für ihn keine Überraschung: «Ich mobilisiere eher die ruhigen Wählerinnen und Wähler.» Dass der Wahlkampf nun vorbei ist, stört ihn nicht. «Ich habe gut sechs Wochen lang keine Zeitung mehr gelesen. Und ehrlich gesagt, hatten wir im Kultur- und Sicherheitsbereich wie auch in unserem Restaurant so viel Arbeit, dass die Wahlen manchmal fast nebensächlich waren.» Jugendfest, Jungtambouren- und Jungpfeiferfest, Gauklerfest, Mittelaltermarkt – Ammann hatte genug zu tun. «Die vielen Aufgaben verschafften mir auch einen willkommenen Abstand zum Wahlgeplänkel», sagt er.
Er versteckt sich nicht hinter Konzepten
Sven Ammann ist kein Paragrafenreiter. Vier Jahre leitete er die Ressorts Sicherheit und Kultur – Bereiche, die man nicht mit Papier und Konzepten, sondern mit Tatkraft führt. Diesen beiden Ressorts bündeln zahlreiche Milizämter, was die Leitung anspruchsvoll macht. «Es wird zunehmend schwierig, Menschen für diese Aufgaben zu finden. Die Arbeiten und die Komplexität nehmen stetig zu: Es wird nicht einfacher.»
Besonders im Sicherheitsbereich gehe die Schere zwischen kantonalen Vorgaben und den Fähigkeiten der Miliz immer weiter auf. Es sei aber nicht so, dass die Kompetenzen fehlen würden. Aber neben einem 100-Prozent-Pensum auf der Arbeit, mit Familie, Freunden und Privatleben noch genügend Zeit für beispielsweise ein Amt als Kommandant oder Präsident zu übernehmen, sei höchst anspruchsvoll.
Wohin zieht es den FDP-Mann?
Ammann will nicht nur Bewährtes erhalten, sondern auch weiterentwickeln. Besonders im Kulturbereich, der ihm als Beizer und Gastrounternehmer nah ist: «Mir ist wichtig, dass wir die im Kulturbereich ekannten Schwachstellen weiterentwickeln können.» Ob er seine Ressorts behalten möchte? «Ich finde in jedem Ressort spannende Herausforderungen. Doch ich konnte mich in den letzten vier Jahren tief in diese Materie einarbeiten und viele inspirierende Menschen kennenlernen.»
Über die Ressortverteilung will der Stadtrat bald beraten.