Salzkorn: Von Sternen und Sprache

Kathrin Steinmann
Kathrin Steinmann

Momentan ist er der wohl am meisten diskutierte Stern: der Genderstern. Er wird in einer gendergerechten Sprache – sofern es die Richtlinien des Publikationsorgans erlauben – für alle Geschlechter umfassende Formulierungen verwendet.

Was ist gendergerechte Sprache und weshalb ist sie mir wichtig? Eine gendergerechte Sprache bildet die Vielfalt von uns Menschen ab. Indem wir in unserem Sprachgebrauch alle Geschlechter darstellen, nehmen wir die Menschen, über die wir sprechen, wahr und ernst. Bei gendergerechter Sprache geht es um einen wertschätzenden Umgang durch sprachliche Sichtbarkeit.

Die Architektur der deutschen Sprache ist auf ein binäres Geschlechterkonzept ausgerichtet. Die Doppelnennung von weiblicher und männlicher Form bildet alle Geschlechter, die sich auf dem Spektrum zwischen Mann und Frau befinden, nicht ab. Genderzeichen wie der Stern haben sich entwickelt, um alle Geschlechter zwischen den beiden Polen zu repräsentieren. Noch weiss niemand, ob sich Genderzeichen auf Dauer etablieren oder ob sich andere Lösungen finden. Gendergerechte Sprache wird in jedem Fall immer mehr angewendet, so wie Sprache dauernd im Wandel ist und gesellschaftliche Entwicklungen begleitet.

In skeptischen Reaktionen auf gendergerechte Sprache wird oft betont, dass, wer das generische Maskulinum braucht, damit alle Menschen meinen würde. Es geht jedoch nicht in erster Linie um die Sendenden, sondern um die bezeichneten Personen. So wie wir lernen können, dass bestimmte Worte die damit bezeichneten Menschen verletzen, und in der Folge auf diese Ausdrücke verzichten, so können wir lernen, dass wir mit gewissen Bezeichnungen Menschen ausschliessen und unsere Sprache anpassen. Gewohnheiten ändern ist nicht einfach. Eine wertschätzende Gesellschaft, die allen Menschen mit Respekt begegnet, ist es aber wert, diese Anstrengungen auf uns zu nehmen.

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