Sagen und Märchen: In der Seifi zieht ein Hausgeist ein
Museum Burghalde Das Museum Burghalde nimmt die Besucherinnen und Besucher mit der nächsten Ausstellung mit in die Welt der Sagen und Märchen. Dort verbindet das Museum das Alte mit Modernem: Das Smartphone wird ein ständiger Begleiter.
Mythen und Märchen: Nein, es geht nicht um Schulraumplanung oder Kreditanträge, sondern um echte Mythen und Märchen. Das Museum Burghalde möchte die Gäste in die Weiten der Fantasie mitnehmen. Denn Region und Kanton sind voller Sagen. Die interaktive Ausstellung soll Vergessenes wiederbeleben und Lust auf Neues machen. So werden klassische Elemente mit modernen Tools verbunden. Hokuspokus gibt es keinen. Ausgerüstet mit Smartphones darf man sich unterschwellig durch künstliche Intelligenz (KI) und erweiterte Realität (ER) über die Welt des Imaginären informieren. Auch für Schulklassen ist das Angebot attraktiv, es richtet sich am Lehrplan 21. «Du kannst Intellektuelles nicht immer auf akademischer Ebene vermitteln», weiss Kurator Marc Philip Seidel, weswegen er und sein Team immer wieder gerne auf interaktive Sonderausstellungen setzen.
In der Ausführung einzigartig
«Sagenzauber», so der Name der neuen Ausstellung, ist in ihrer Ausführung in der Schweiz einzigartig. In der Seifi wird man von Posten zu Posten geführt. Jeder davon mit bekannten Figuren aus Märchen und Sagen. Einmal geht es um den Teufel, dann um Drachen und ein anderes Mal um Nixen. Immer mit dabei ist der Hausgeist, der in Spiegeln wohnt und dank erweiterter Realität (ER) durchs Smartphone die Geschichten hinter den Wesen erzählt. Der Name des Erzählgeistes lautet Albal. Das ist arabisch und bedeutet geistig, weise, Weiser. Doch wie kommt Albal in das Smartphone? Unter ER versteht man die Anreicherung digitaler Informationen zu Illustrationen, Codes, Bildern oder anderem. In der Seifi werden Codes gescannt. Richtet man das Smartphone anschliessend auf die Spiegel, erscheint durch dieses Feature der Hausgeist. Auch künstliche Intelligenz (KI) ist ein wichtiges Thema. So ist die Ausstellung angereichert mit wunderschönen Bildern und Szenen, allesamt von automatisierter Technologie erstellt. Mit der Sonderausstellung Sagen-Hörstationen mit Märmelibahnen, Märlistunden und der Performance «Vogljodl» in der «Wunderkammer» wird das lebendige Erzählgut inszeniert.
Region strotzt von Sagen und Mythen
Nold Halder ist ein Name, den wohl die meisten Lenzburger kennen oder kennen sollten. In Zürich geboren, besuchte er das Lehrerseminar in Wettingen und war zwischen 1920 bis 1926 Lehrer im bernischen Wabern. Er studierte an den Universitäten in Bern, Genf und Dijon und erwarb 1927 das aargauische Sekundarlehrerpatent. Zu Nold Halders Verdiensten zählt die Begründung der Vereinigung für Natur und Heimat und die Herausgabe der Lenzburger Neujahrsblätter. Seinem Unternehmungsgeist verdankt die Stadt Lenzburg die Gründung des Heimatmuseums, heute Museum Burghalde, damals noch im Gebäude «Zum alten Landgericht». In seiner Schaffenszeit forschte er über die Heraldik, Flurnamen und historische Persönlichkeiten. Er verfasste Theaterstücke und sammelte Sagen.