Per «Lift» in die Berufswelt einsteigen

Berufswahl Bereits im zweiten Jahr beteiligen sich Lenzburger Schulen am Projekt «Lift», mit dem Schülern, vorab aus Realschulklassen, der Einstieg in die Berufswelt erleichtert werden soll.

Einblick ins Berufsleben: Javier von der zweiten Realschulklasse arbeitet am Mittwochnachmittag in der Südwestgarage. Foto: Fritz Thut

Einblick ins Berufsleben: Javier von der zweiten Realschulklasse arbeitet am Mittwochnachmittag in der Südwestgarage. Foto: Fritz Thut

Schule, Schüler, Betrieb: Sam Häusermann von der Regionalschule Lenzburg, SchülerJavier und Werkstattchef Elvir Civric von der Südwestgarage finden «Lift» eine gute Sache. Foto: Fritz Thut

Schule, Schüler, Betrieb: Sam Häusermann von der Regionalschule Lenzburg, SchülerJavier und Werkstattchef Elvir Civric von der Südwestgarage finden «Lift» eine gute Sache. Foto: Fritz Thut

Während viele seiner Klassenkameraden den schulfreien Nachmittag geniessen, hat sich Javier aus der 2. Real des Oberstufenzentrums Lenzhard am Mittwochnachmittag in der Südwestgarage eingefunden. Hier absolviert er den wöchentlichen Praxisteil seines «Lift»-Einsatzes. Die Garage ist Javiers erste Wahl: «Ich bin mit Autos aufgewachsen.»

«Man sieht, wie sie sich anstellen»

In der Südwestgarage ist Javier bereits der dritte «Lift»-Stift und Werkstattchef Elvir Civric hat nur positive Erfahrungen gemacht: «Die beiden Bisherigen waren gut.» Er steht voller Überzeugung hinter dieser etwas speziellen Schnupperlehre, bei der die Schüler während drei Monaten regelmässig einen Halbtag lang einen vertieften Einblick erhalten.

«Gerade bei uns ist es schwierig Lehrlinge zu finden; die Jugendlichen wollen halt eher ins Büro. Bei ‹Lift› sieht man, wie sie sich anstellen», sagt Civric und hält allgemein fest: «Es ist im Interesse unseres Betriebs, hier mitzumachen und früh einen Kontakt herzustellen.» Gerade in den handwerklichen Branchen, die Schwierigkeiten haben, ihre Lehrstellen zu besetzen, biete das Projekt Chancen.

Mehr Betriebe sind gesucht

Etwa zehn Jugendliche beteiligen sich im zweiten Jahr in Lenzburg an «Lift». Anmeldungen gab es rund doppelt so viele, hält Marcel Mattenberger, der Co-Verantwortliche von «Lift» in Lenzburg fest. Neben der Realschule machen nun auch die Heilpädagogische Schule (HPS) und die Rudolf-Steiner-Sonderschule mit.

Mit rund 20 Betrieben von der Kita über Detailhändler bis hin zu KMU in handwerklichen Berufen und Industriefirmen ist die Palette gross, doch dürfte das Interesse aus dem breiten Spektrum des Gewerbes noch grösser sein, so Mattenberger. Nicht zuletzt um hier die Sensibilisierung zu verbessern und Schüler und Eltern über das Angebot zu informieren, fand zu Beginn des Schuljahres ein Informationsabend statt.

«Viel selbstbewusster»

Mit dem Einsatz am Mittwochnachmittag ist es für die «Lift»-Schüler nicht getan. In der Schule gibt es eine spezielle Lektion, in der Erfahrungen – auch aufgrund der routinemässig eingeholten Berichte der Betriebe – verarbeitet werden. Lehrer Sam Häusermann ist dafür zuständig. Er beobachtet massive Veränderungen: «Die Schüler machen einen Riesensprung. ‹Lift› ist ein Superprojekt für die Berufswahl. Die Teilnehmer werden selbstsicherer und selbstbewusster.»

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