Neu im Stadtrat: Christina Bachmann-Roth
Stadtratswahlen Christina Bachmann-Roth wurde neu in den Stadtrat gewählt. Obschon sie eine kleine Fraktion im Rücken hatte, holte sie sich im Rennen um das Amt der Frau Vizeammann am meisten Stimmen.

Nach vier Jahren Unterbruch ist die Mitte erneut im Stadtrat vertreten. Mit Christina Bachmann-Roth wählten die Lenzburgerinnen und Lenzburger eine Mutter, Unternehmerin und Vernetzerin in das Exekutivgremium. Obschon sie nach eigenen Angaben eine klare Linie der bürgerlichen Mitte verfolgt, will sie als Stadträtin Lenzburg mit einer pragmatischen und verbindenden Politik weiterbringen.
Breitgefächertes Kompetenzfeld
«In jedem Ressort gibt es spannende Aufgaben», antwortet sie auf die Frage, welche Verwaltungsabteilung sie denn am liebsten hätte. Bei der Konstituierung wird sie als «die Neue» im Gremium nicht als Erste Wünsche anbringen können, ist sie sich bewusst. Als Betriebswirtschafterin fände sie die Bauverwaltung und die Finanzen sehr interessant. Im Vorfeld machte sie keinen Hehl daraus, dass sie sich an bürokratischen Hürden stört. «Es kann nicht sein, dass Leute für ein Baugesuch zuerst mit Anwälten Rücksprache halten müssen», stellt sie klar. In Lenzburg sei das nicht selten Realität. Man habe auch mehr als genug Konzepte erarbeitet. Nun solle man diese umsetzen. Eine Theoretikerin sei Bachmann-Roth also bestimmt nicht.
Kirche im Dorf lassen
Alles auf den Kopf stellen wolle sie nicht. Viel wichtiger sei es, sich in die laufenden Prozesse einzuarbeiten und diese zu optimieren. «Ich will Bestehendes weiterführen oder fertigbringen.» Auf die Kritik, dass die Verwaltung immer weiter wachsen würde, hat sie eine klare Antwort: «Lenzburg wächst stetig. Die Stadt kann nicht wachsen, während die Verwaltung stagniert. So würden wir unseren Leistungsauftrag nicht erfüllen können.» Aber ist diese Haltung nicht etwas unbürgerlich? «Nein», findet sie. «Unbürgerlich ist, wenn wir die Verwaltung überproportional zur Bevölkerung ausbauen oder wenn wir zu viele Leistungen zur Staatsaufgabe machen.» Dass nicht alle mit ihren klaren Werten und Ansichten umgehen können, ist ihr bewusst. «Das kann ich gut ertragen», erklärt sie und lacht. Kritik sei für sie nichts Neues.
Zankapfel Kantonsschule
Während des Wahlkampfes wurde ein altes Thema neu aufgebracht: der Standort der Kantonsschule. Der Standort, der jetzt für die Kantonsschule beschlossen wurde, wäre ideal gewesen für einen eigenen Schulstandort. Das mit der Kanti ist jetzt aber beschlossene Sache. Zur Zeit der Abstimmung habe man aber mit anderen Zahlen gerechnet, als das heute in der Realität der Fall ist. Sie bedauere dies. «Wir brauchen einen guten Standort für unsere eigenen Schulen», sagt sie. «Und gleichzeitig sind wir stolz auf die Kanti, die wir jetzt kriegen werden.» Man solle die beiden Institutionen nicht gegeneinander ausspielen.
Ein Wunsch und ein Dankeschön
Obschon Christina Bachmann-Roth überall Spannendes finden würde, ist es nicht von der Hand zu weisen, dass sie einer grossen Passion nachgeht: der Jagd. «Natürlich hätte ich Freude, wenn ich für den Forst zuständig sein dürfte», gibt sie zu. Bedanken für die Wahl möchte sie sich bei ihrer Familie und bei den zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern. Ohne deren Beitrag wäre dieser Wahlsieg nicht möglich gewesen. «Ich bin sehr dankbar und froh über dieses klare Wahlergebnis. Das Vertrauen der Bevölkerung ehrt mich und ist mir Auftrag.» Sie stellt sich erneut zur Wahl für das Amt der Frau Vizeammann.