Nach gut einem Jahr ist Schluss: Notunterkunft weicht Baustelle
Notunterkunft Wegen der Bauarbeiten bei der Berufsschule wird die Notunterkunft für Flüchtlinge geschlossen. Die Menschen werden nach knapp einem Jahr schrittweise umplatziert.
Mitte Dezember wird die kantonale Notunterkunft für Flüchtlinge bei der Berufsschule Lenzburg geschlossen. Das, weil unter den bevorstehenden Bauarbeiten für den Neubau ein Betrieb unmöglich wird. So schreibt der Kanton von Sicherheitsgefährdungen während der Bauarbeiten. «Die Bauarbeiten zur Errichtung des neuen Weiterbildungszentrums der Berufsschule Lenzburg verunmöglichen einen gleichzeitigen Weiterbetrieb der Notunterkunft Lenzburg. So reicht etwa der Schwenkbereich des Krans über den Eingangsbereich der Anlage.» Dass die Notunterkunft nur kurzweilig verwendbar sein würde, war dem Kanton bewusst. «Die Pläne für den Neubau sind dem Kantonalen Sozialdienst (KSD) seit längerem bekannt gewesen», schreibt der KSD auf Anfrage.
Wohin mit den Menschen?
Die Sache ist unschön. Für die Bewohner der Unterkunft war die Situation keine schlechte. Gute Anbindung an den ÖV, Möglichkeiten für Sport und Beschäftigung sowie Nähe zum Stadtgeschehen zählen zu den Vorteilen der Unterkunft. Dass die Notunterkünfte eng waren, kann man aber nicht wegrelativieren. Wohin die Bewohner nun umplatziert werden, wurde nicht im Detail beantwortet. Man wolle aber auf die Bedürfnisse der Geflohenen so gut wie möglich eingehen. «Der KSD verteilt die Bewohner schrittweise auf andere Unterkünfte. Dabei nimmt er soweit möglich Rücksicht auf die individuelle Situation der Personen.» Ob diese in der Region sein werden, wurde nicht erläutert. 2026 soll die Unterkunft bei Bedarf wieder benutzt werden. Die Weiterführung ist insofern sichergestellt, als dass der Rückbau eine erneute Inbetriebnahme erlaubt. Dies ist aber in erster Linie von der zukünftigen Situation in der Unterbringung im Asylwesen abhängig. Stand heute könne keine Prognose gemacht werden.
KSD mit positiver Bilanz
Für den Kanton sei die Unterkunft in Lenzburg eine gute gewesen. Der KSD ist zufrieden mit dem bisherigen Betrieb. Er verfügt betreffend unterirdische Notunterkünfte über bewährte Betreuungs- und Sicherheitskonzepte. Diese kamen auch in Lenzburg zur Anwendung und haben auch hier einen ruhigen Betrieb gewährleistet. Nun wird die Unterkunft so zurückgebaut, dass die Zivilschutzorganisation die Räume wieder verwenden kann. Es handelt sich um kleinere Massnahmen. Die installierte Brandschutzanlage beispielsweise bleibt bestehen. Die Kosten sind noch nicht vollends bekannt, bewegen sich jedoch im tiefen fünfstelligen Bereich.