Nach acht Jahren das grosse Mehr im Einwohnerrat
BNO Die unendliche Geschichte endet: Die Bau- und Nutzungsordnung wurde mit grossem Mehr angenommen.
Es brauchte acht Jahre, eine Spezialkommission und einen Zusatzkredit von 150000 Franken zu den 700000 Franken, die gemäss ursprünglichem Kreditantrag für die Gesamtrevision der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) gesprochen wurden: Das Ergebnis lag letzte Woche im Einwohnerrat vor. Die BNO war eine Herkulesaufgabe. Das wussten auch die anwesenden Rätinnen und Räte. Denn statt Schuldzuweisungen gab es Einsicht. Jedoch war die Sitzung kein Nirwana. Drei Gebiete wurden ausgeklammert: das Migros-Areal mit «Kleinvenedig» und die Areale Zeughaus und Artoz. «Ich hoffe, dass der Stadtrat nun ein wenig vorwärtsmacht», meinte Philippe Minnig (FDP) in Richtung der Stadträte mit einem breiten Grinsen. Er habe in diesem Jahr seinen 34. Geburtstag gefeiert und hätte die Sache gerne vor seinem 40. geregelt.
SP und GLP regten sich über die Verkehrsverhältnisse auf. Sie waren der Ansicht, dass nach fast zehn Jahren eine Lösung dafür möglich sein sollte. Vonseiten der Grünliberalen gab es vor der Abstimmung einen Teiländerungsantrag. Sie wollten Schottergärten verbieten. Stadtammann Daniel Mosimann (SP) meinte daraufhin, die BNO sei so formuliert, dass Schottergärten bereits jetzt verhinderbar seien. Das sah auch der Rat so. Einwohnerrat Martin Killias (SP) meinte vor der Abstimmung, dass er diese Gärten «wirklich hasse», die Teiländerung aber unnötig sei. Der Teiländerungsantrag war chancenlos. Schliesslich wurde die BNO von einer grossen Mehrheit angenommen.
Die BNO, die DNA einer Gemeinde oder Stadt, ist in Lenzburg ein Kompromissvertrag. Von Rechts bis Links war Pragmatismus das oberste Gebot. Dies fasste Einwohnerrat Thomas Schaer (SP) mit passenden Worten zusammen: «Wenn alle etwas zu nörgeln haben, ist es vermutlich gut.» Das zeige, dass auf alle Kompromisse eingegangen worden sei.