Mitten in der Stadt einfach ein Elektroauto teilen

Niederschwelliges E-Auto-Angebot: Stadtrat Martin Stücheli und SWL-Geschäftsführer Markus Blättler am «E-Cargovia»-Standplatz. Foto: Fritz Thut
Niederschwelliges E-Auto-Angebot: Stadtrat Martin Stücheli und SWL-Geschäftsführer Markus Blättler am «E-Cargovia»-Standplatz. Foto: Fritz Thut

Verkehr: Am Rande des Freischarenplatzes wurde am Samstag ein neues Angebot lanciert: Hier kann unkompliziert ein Elektroauto gemietet werden.

Getragen wird das neue Carsharing-Angebot von der Organisation «E-Cargovia», die aus dem Verein «Zukunftsregion Argovia» entstanden ist. 

Bewusst will man die traditionellen Carsharing-Anbieter nicht konkurrenzieren. «Man spricht hier eine andere Kundschaft an als beispielsweise ‹Mobility›», sagte etwa Stadtrat Martin Stücheli als örtlicher Verkehrsminister bei der Lancierung.

Verschiedene Zielgruppen

Mit «E-Cargovia» wollen die Initianten diverse Zielgruppen ansprechen. Gemäss Medienmitteilung richtet sich das Angebot «an Personen, die kein eigenes Auto besitzen oder künftig darauf verzichten wollen». In Lenzburg gehören sicherlich auch städtische Angestellte zu den potenziellen Kunden: Wenn sie vom künftigen Verwaltungssitz im ehemaligen KV-Schulhaus zu einem Termin aufbrechen müssen, liegt der Einsatz des E-Autos vor der Türe auf der Hand.

Mit mehr Carsharing brauche der motorisierte Individualverkehr mittelfristig weniger Parkfläche in den Innenstädten, ist «E-Cargovia»-Geschäftsführer Matthias Eifert überzeugt. Und weil seine Organisation ausschliesslich E-Autos anbietet, senke «E-Cargovia» die Umweltbelastung mit Lärm und Schadstoffen.

Eine weitere Zielgruppe bilden die Gwunderfitzigen: «Das Angebot ‹E-Cargovia› ermöglicht der Lenzburger Bevölkerung, ein Elektroauto unverbindlich auszuprobieren: ohne Zeitdruck und ohne Autoverkäufer auf dem Beifahrersitz», steht in der Medienmitteilung. Die Nutzer könnten selbst bestimmen, ob sie das Gefährt, im Fall Lenzburg ein BMW i3, für einen kurzen Einkauf oder einen Wochenendausflug mieten möchten. So könne man eruieren, ob ein Elektroauto die eigenen Mobilitätsbedürfnisse decken kann.

Weiterer Ausbau möglich

«E-Cargovia» arbeitet jeweils mit örtlichen Partnern zusammen. Im Falle Lenzburg sind dies die SWL Energie AG, die Hypothekarbank Lenzburg und die Mobiliar-Generalagentur Lenzburg. Diese lokalen Partner sorgen dafür, dass sich die Mietpreise (vgl. blaue Box) im Rahmen halten.

Die SWL Energie AG hat ein natürliches Interesse an einer Zunahme der Elektromobilität: «Erneuerbarer Strom gehört zu den klimafreundlichen Treibstoffen der Zukunft. Darum war für uns von Anfang an klar: Bei ‹E-Cargovia› sind wir mit an Bord», sagt SWL-Geschäftsführer Markus Blättler. Der Treibstoff der Lenzburger «E-Cargovia»-Autos stamme «zu hundert Prozent aus erneuerbarem Strom aus der Region».

Beim Standplatz am Freischarenplatz, der von der Stadt gratis zur Verfügung gestellt wird, soll es nicht zwingend bleiben. «Wir machen hier mal den Start», so Blättler und ergänzt: «Weitere Standplätze, etwa in den Überbauungen Im Lenz und Widmi, sind denkbar.» 

Damit gehörte die Stadt Lenzburg, aktuell zehnte Gemeinde im Kanton mit einem solchen Angebot, dereinst zu einer Hochburg von «E-Cargovia». Aktuell hielt sich der Andrang bei der Lancierung noch in Grenzen. Einzelne Passanten liessen sich informieren oder unternahmen gar eine Probefahrt. 

Für die Stadt entspricht «E-Cargovia» den Zielen als Energiestadt. Man betrachtet das Angebot zudem als weitere Massnahme auf dem Weg zur Smart City. Etwas gar vollmundig wird dies in der Medienmitteilung wie folgt beschrieben: «Intelligente Technologien wie ein Carsharing-System mit bequemer App ermöglichen der Stadt Lenzburg und ihrer Bevölkerung, Ressourcen gezielter zu nutzen und gleichzeitig Abläufe zu verschlanken – für mehr Lebensqualität.»

So funktioniert «E-Cargovia»

Wer «E-Cargovia» ausprobieren will, lädt sich die App aufs Smartphone. Damit lassen sich die Elektroautos finden, reservieren und öffnen. Bei der einmaligen Registrierung laden die Nutzer zum Verifizieren ein Bild ihres Führerausweises hoch. Sobald die Anmeldung geprüft ist, können sie Fahrzeuge mieten. Bei «E-Cargovia» fallen nur Kosten an, wenn man ein Auto nutzt. Es gibt weder Registrierungsgebühren noch Abokosten. Im Pauschalpreis von 8 Franken pro Stunde und 65 Franken pro Tag (inklusive 200 Kilometer) sind alle Kosten inbegriffen: Fahrzeug, Versicherung, Vignette, Instandhaltung und Reinigung. (pd/swl)

Internet: www.e-cargovia.ch.

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