Linke und Grüne wehren sich gegen den A1-Sechsspur-Ausbau
Petition Gegen die Pläne, frühestens im Jahr 2037 die Autobahn A1 von Aarau Ost bis Birrfeld, also im Einzugsgebiet dieser Zeitung, von vier auf sechs Spuren auszubauen, regt sich Widerstand. An einer Medienorientierung in Lenzburg präsentierten zehn Vertreter von linken und grünen Parteien und Anti-Verkehrsverbänden ihre Argumente gegen den geplanten und vom Aargauer Kantonsparlament dringlich geforderten Ausbau.
Die kantonalen Sektionen von VCS und WWF, die Klimastreikbewegung, die SP Aargau und Grüne Aargau sowie die kantonalen Jungparteien Juso, Junge Grüne und junge GLP und weitere Organisationen haben sich zum Komitee Stopp Autobahnausbau im Aargau (StAu) zusammengeschlossen und fordern einen Verzicht auf den A1-Ausbau und verlangen stattdessen eine umfassende Mobilitätswende.
Mehr Fahrspuren würden das Problem nicht lösen, sagte Grünen-Grossrat und VCS-Aargau-Geschäftsführer Christian Keller: «Wer Strassen baut, wird Verkehr ernten», wiederholte er an der Medienorientierung eine alte Floskel und ergänzte: «Der Stau verschiebt sich jeweils nur zum nächsten Flaschenhals.»
Grosser Landverschleiss
Der Ausbau koste auf den vorgesehenen 12,6 Kilometern nicht nur rund 770 Millionen Franken, sondern auch 25 Hektaren Land, darunter Wald und Fruchtfolgeflächen. Als Alternative verlangen die Strassengegner Vorkehrungen, um die Abhängigkeit vom Autoverkehr zu verringern: mehr Anreize für den öV, Förderung von Fuss- und Veloverkehr.
Während der Lenzburger Grüne und Biolandwirt Lukas Häusler darauf aufmerksam machte, dass eine breitere Autobahn den «Ausbau der zuführenden Strassen nach sich zieht», sind nach Jung-Grünen-Co-Kantonalpräsident Peter Weihrauch (Seengen) «generell kürzere Wege anzustreben».
Mit einer Petition will das Komitee StAu nun Druck auf die kantonale Politik machen.