Kunstrasen sorgt für Ganzjahresbetrieb
Lenzburg Auf der Sportanlage Wilmatten wurde das Kunstrasenfeld eingeweiht. Der Fussball-Club mit seinen 500 Aktivmitgliedern verfügt damit über eine bessere Infrastruktur.
Siebzehn Meisterschaftsspiele verteilt auf drei Tage, Bratwurststand neben der Klubbeiz. Der Fussballclub Lenzburg (FCL) sorgte für den richtigen Rahmen für die offizielle Einweihung des Kunstrasenfeldes auf der Sportanlage Wilmatten. «Für uns ein ganz besonderer Tag», hielt FCL-Co-Präsident Ueli Bruder zu Beginn des Festakts fest.
Mit dem neuen Kunstrasenplatz sei «eine der schönsten Fussballanlagen im Kanton» (Bruder) nochmals aufgewertet worden. Nun können die Lenzburger Fussballer, aktuell beteiligen sich 23 Mannschaft am Wettspielbetrieb, immer daheim spielen und vor allem trainieren. Speziell die erste Männerequipe, das in der 2. Liga engagierte Fanionteam, musste letzten Winter für Trainings bis in den Kanton Zürich ausweichen.
Was lange währt …
Das Kunstrasenfeld «vereinfacht vieles», wie Ueli Bruder betonte. Er erinnerte an die lange Entstehungsgeschichte; ursprünglicher Wunsch der Vereinsverantwortlichen war es gewesen, zum 100-Jahr-Jubiläum 2016 das neue Feld einweihen zu können. Doch man wurde auf die politische Warteliste gesetzt. Stadt- und Einwohnerrat liessen die Tschütteler schmoren, ehe schliesslich in zwei Etappen fast zwei Millionen Franken für das Kunstrasenfeld und die benötigten Nebenanlagen wie Lichtmasten bewilligt wurden.
«Diese für den FC schmerzhafte Ehrenrunde hat sich gelohnt», hielt Stadtammann Daniel Mosimann fest. Man habe während der Diskussionen viel gelernt über optimale und naturfreundliche Varianten des Kunststoffrasens: Verfüllt oder unverfüllt?, habe eine zentrale Frage gelautet. Nach den ersten Tests des in den Monaten April bis September eingebauten Feldes waren die ersten Benutzer, Fussball-Junioren, voll des Lobes.
Mit dem Kunstrasenfeld habe man dem Fussball-Club einen Ganzjahresbetrieb in der Wilmatte ermöglichen wollen, so Ammann Mosimann. Nicht ohne Zusatznutzen für die Stadt: «Wir haben in Lenzburg etwas wenig Turnhallen; das gibt dann da im Winter eine Entlastung.»
Trotz der Aufwertung der Wilmatten-Anlage ist sich die Stadt bewusst, dass – auch nach dem im Frühjahr bewilligten Garderobenausbau – weitere Sanierungen nötig sind: «Wir haben hier ein richtiges Naturstadion, das nur leider etwas in die Jahre gekommen ist», hielt Daniel Mosimann fest. Hier kämen verschiedene Nutzer mit verschiedenen Ansprüchen zusammen; auch die Leichtathleten haben ihre angemeldet.
Zur hiesigen Usanz gehört es, dass profitierende Gruppen selbst einen Beitrag an Leistungen der öffentlichen Hand leisten. In den Debatten des Einwohnerrats, von denen sich einige Vertreter die Einweihung nicht entgehen liessen, waren substanzielle Beiträge von der Nachbargemeinde Staufen und vom Fussball-Club eingefordert worden.
Beide Organisationen lieferten. Staufen mit Beiträgen an Bau und Unterhalt und der FC in Form eines 50000-Franken-Schecks, den Co-Präsident Mike Barth den anwesenden Stadträten übergab.
Während des Kunstraseneinbaus wurde auch der benachbarte Spielplatz erneuert. Vielleicht gibt es da bald eine weitere Einweihung.