Kardinal traute einen ehemaligen «höchsten Lenzburger» in Rom
Hochzeit Am letzten Samstag läuteten die Hochzeitsglocken, mitten in Rom an der Piazza Navona. Der Lenzburger Benedikt Lüthi heiratete Patrizia Giraldi, die persönliche Sekretärin des Kommandanten der Schweizergarde.

In der Kirche Sant’Agnese in Agone an der Piazza Navona gaben sich Benedikt Lüthi und Patrizia Giraldi das Jawort und spendeten sich gegenseitig das Ehesakrament.
Der Trauzeremonie stand Gerhard Ludwig Kardinal Müller vor. Ursprünglich war geplant, im Vatikan zu heiraten. Die Kirche Santo Stefano direkt hinter Sankt Peter war bereits gebucht. «Dank glücklicher Fügung durften wir ausnahmsweise in Sant’Agnese in Agone heiraten», sagt Benedikt Lüthi. Sant’Agnese ist die Titularkirche von Kardinal Müller. Kommt hinzu: Sie liegt direkt an der Piazza Navona, einem der schönsten und beliebtesten Plätze Roms.
Fügung in Marrakesch
Kardinal Müller war von 2002 bis 2012 Bischof von Regensburg und von 2012 bis 2017 Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre. Das Brautpaar bewundert Kardinal Müller und seine Glaubenslehre und ist mit seinem Sekretär, Monsignore S?awomir ?ledziewski, eng befreundet.
Patrizia stammt aus Meran, wohnt seit 12 Jahren in Rom, arbeitete im italienischen Senat, dann für Botschafterin Annette Schavan beziehungsweise die Deutsche Botschaft im Vatikan. Seit drei Jahren dient sie als persönliche Sekretärin des Kommandanten der Schweizergarde.
Benedikt Lüthi ist den Lenzburger Einwohnern noch hinlänglich bekannt als früherer Kadettenhauptmann, Einwohnerratspräsident und Grossrat. Er arbeitete viele Jahre für eine international tätige Strategieberatungsfirma und ist heute CEO des Link-Instituts für Markt- und Sozialforschung.
Kennen gelernt haben sich die beiden in den Ferien, auf dem Marktplatz Djemaa el Fna in Marrakesch. Patrizia war auf Städtereise, Benedikt auf dem Heimweg von einem Surfurlaub in Agadir. Er spricht von Zufall. Viel eher darf das Wort Fügung verwendet werden.
Keine Granate
Die Hochzeitsfeier fand in der Villa Aurelia auf dem Gianicolo oberhalb des Stadtteils Trastevere statt. Lüthi wollte an der Feier für einen Hauch Lenzburg sorgen und als Steckblume eine Granate tragen, so wie es am Jugendfest Brauch ist. Doch sie hätte farblich nicht zum Brautstrauss gepasst.