Jäger sind für die jungen Wildtiere im Einsatz

Wildschutz Jäger und Jägerinnen engagieren sich im Frühling dafür, dass während der Mähsaison möglichst keine Wildtiere den Mähmaschinen zum Opfer fallen.

Auf gemeinsames Ziel hinarbeiten: Wenn Jäger und Landwirte eine gute Informations- und Gesprächskultur pflegen, werden die besten Resultate erzielt.Foto: zvg

Auf gemeinsames Ziel hinarbeiten: Wenn Jäger und Landwirte eine gute Informations- und Gesprächskultur pflegen, werden die besten Resultate erzielt.Foto: zvg

Hohes Gras als Unterschlupf: Tagsüber werden die Rehkitze von den Eltern in einer Wiese versteckt.Foto: zvg

Hohes Gras als Unterschlupf: Tagsüber werden die Rehkitze von den Eltern in einer Wiese versteckt.Foto: zvg

Rund 1000 Beteiligte sorgen mittels Vergrämung, Absuchen und Feldbeobachtung sowie mit Drohnen dafür, dass Rehkitze und andere Wildtiere überleben.

In einer Heuwiese findet man eine grosse Vielfalt an verschiedensten Lebewesen. Vom Rehkitz über den Feldhasen und die Feldlerche hin zu Reptilien, Fröschen und Kleinstlebewesen wie Bienen oder Heuschrecken. «Finden? Das ist gar nicht so einfach in ungemähten Wiesen im hohen Gras», erklärt Thomas Laube, Präsident der Stiftung Wildtiere Aargau. Deshalb setzt sich die Stiftung, die vor vielen Jahren durch Jagd Aargau gegründet wurde, dafür ein, dass die grossen Tiere vor dem Mähen aus der Wiese kommen und für die kleinen bestmöglich gemäht wird. Dabei packen Jäger und Bauern gemeinsam an. Die Stiftung Wildtiere koordiniert und organisiert diese höchst wirksame Tierschutzmassnahme im ganzen Kanton.

Rehkitze werden in der Wiese über den Tag von ihren Eltern versteckt. Bei Gefahr fliehen die Kitze nicht, sondern ducken sich, um noch weniger gesehen zu werden. Für die Bauern wird es so fast unmöglich, die Tiere beim Mähen zu entdecken. Aber auch für viele andere Wildtiere ist die Wiese die Kinderstube. Amphibien und Insekten nutzen die Wiese als Lebensraum. Jägerinnen und Jäger stellen sich zur Verfügung, vorgängig die Felder abzusuchen mit ihren Hunden und seit einigen Jahren auch mit Drohnen. Oder es werden am Tag vor dem Mähen Scheuchen aufgestellt und die Wiese beobachtet. So können zum Beispiel auch Vogelgehege geortet werden.

Für Überlebenschancen sorgen

Grundsätzlich soll der Bauer vor dem Mähen unbedingt die zuständige Jagdgesellschaft informieren, damit diese das Feld am Vortag mit Scheuchen «verblenden» oder mit der Drohne absuchen kann. Die Vergrämungstechniken sind verschieden – wichtig ist, dass sich die Materialien im Wind bewegen und wenn möglich Geräusche geben. Dadurch realisiert die Rehgeiss, dass sich im Feld etwas verändert hat, und wird ihre Kitze in der Nacht aus dem Feld holen.

Während des Mähens gilt die Regel «von innen nach aussen» und es sollte ein Rückzugsstreifen erhalten bleiben. Auch ein Anschnitt rund um das Feld am Vortag zeigt der Rehgeiss, dass sich etwas verändert hat. Für Insekten und Reptilien ist es wichtig, dass beim Mähen eine Schnitthöhe von 10 bis 15 Zentimeter befolgt wird. (tba)

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