Hoffnung, aber auf einem schmalen Grat

Altstadt Die CVP Lenzburg wagte sich in der neuen Serie «Polit-Debatte» an das Thema «Belebung der Altstadt». Eine konstruktive Diskussion ergab sich, doch Patentrezepte blieben aus.

<em>Ideen für die Belebung:</em> Die Rathausgasse in der Lenzburger Altstadt. Foto: Alfred Gassmann
<em>Ideen für die Belebung:</em> Die Rathausgasse in der Lenzburger Altstadt. Foto: Alfred Gassmann

Sicher erinnern sich die Teilnehmenden der Neujahrsempfänge 2016 und 2017 noch gut an die Worte von Daniel Mosimann. 2016 erwähnte der Stadtammann, dass sich die Altstadt punkto Einkaufsgeschäfte und Attraktivität an einem Wendepunkt befinde. Gar von einem möglichen «Lichterlöschen» in der Rathausgasse sprach Mosimann 2017.

«Nicht so düster wie teilweise gesagt wird»: Mit diesen Worten machte Kathrin Steinmann von der Buchhandlung Otz Mut. Und zwar an der dritten «Polit-Debatte» der CVP Lenzburg, die sich jüngst mit dem Thema «Belebung der Altstadt» befasste. Wohl sind in den letzten Jahren kleinere Geschäfte eröffnet worden, doch Mosimann wie Steinmann verhehlen nicht, dass sich die Altstadt auf einem sehr schmalen Grat befindet. Die Nutzung privater Liegenschaften, ein ausgewogener Ladenmix und die hohen Mietzinsen lassen sich nicht beeinflussen und der Onlinehandel lässt grüssen.

Wichtige Wochenmärkte

Gemäss Kathrin Steinmann kann von einem belebten Ortskern gesprochen werden, wenn er Begegnungen ermöglicht, zur Lebensqualität beiträgt und die Identifikation mit dem Wohnort/Arbeitsort unterstützt. Sie ersehnt sich diesen ausgeglichenen Ladenmix.

Die Einwohner von Lenzburg und den umliegenden Gemeinden können so alltägliche Besorgungen in der Nähe erledigen, was ebenfalls Lebensqualität und weniger Verkehr bedeutet. Kathrin Steinmann stuft die Wochenmärkte am Dienstag und Freitag als sehr wichtig ein. Zu Veranstaltungen wie Chlaus- und Maimarkt, Gaukler- und Streetfoodfestival sind aber auch kritische Stimmen zu hören.

Für den Stadtrat ist eine belebte Altstadt von grosser Wichtigkeit. «Die Stadt hat für gute Rahmenbedingungen zu sorgen», erklärt Daniel Mosimann. Er führt die vorhandenen Parkplätze an, den Willen, kulturelle Anlässe zu ermöglichen, und die Leistungen des Bauamts wie Marktstände- und Stühle-Aufstellen.

Die Auslegeordnung von Kathrin Steinmann führte zu einer lebendigen Diskussion, welche von Christina Bachmann-Roth energiegeladen moderiert wurde. Viel Zeit beanspruchten die Zukunft und der Umfang der beiden Wochenmärkte. Sollen sie für weitere Betriebe und Artikel geöffnet werden?

Noch keine Patentrezepte

Der Bahndamm und die Kerntangente zerschneiden die Besiedlung. Architekt Markus Schaffer ersucht den Stadtrat, die urbane Verbindung zur Altstadt zu erkennen. Er denkt an Wege und Freiräume. Andererseits bat der Sekretär des Gewerbevereins Lenzburg, Markus Jägle, Ideen zu entwickeln und nicht auf die Politik zu warten.

Ist es tröstlich, dass Kleinstädte wie Brugg und Bremgarten mit den gleichen Problemen konfrontiert sind? Die CVP Lenzburg deutet politische Vorstösse an. Patentrezepte zeichneten sich am Abend keine ab. Viel Hoffnung ruht auf Mirjam Roth, der neuen städtischen Verantwortlichen für Standortentwicklung und Kommunikation.

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