Die Stadt steht stabil, doch die gebundenen Ausgaben steigen an
Budget Spektakulär ist es nicht, das Budget 2025. Doch es zeigt Stabilität und trotz hoher bevorstehender Investitionen, dass Lenzburg finanziell solide aufgestellt ist.
Die magische Zahl während der Präsentation des Budgets 2025 war 5. Fünf Millionen Franken Selbstfinanzierung, fünf Sitzungen zur Verbesserung des Budgets um 6,5 Mio. Franken bei fünf Stadträten.
Lenzburg im Korsett
5 Mio. Franken Selbstfinanzierung sei, was die Stadt mindestens brauche, um die geplanten Investitionen zu 31,8 Prozent selbst tragen zu können, erklärte Vize-Stadtammann Andi Schmid vergangenen Freitag den Medienschaffenden an der Informationsveranstaltung zum Budget 2025. Diese 5 Mio. sind sichergestellt mit einem Ertragsüberschuss von 265500 Franken. Der Steuerfuss bleibt hierbei bei 105 Prozent. Doch auch zeichnet sich in Lenzburg ein besorgniserregender Trend ab. Die Stadt isst mehr, als gewisse politische Strömungen zu verdauen gewillt sind. Das Gesamtergebnis fällt trotz einer Zunahme mit 2,1 Mio. Franken positiv aus – mit noch 300000 Franken im Plus. Das Sparschwein war auch schon dicker. Fairerweise darf man sagen: Es sah aber auch schon garstigeren Zeiten entgegen. Es reduziert sich das Betriebsergebnis weiter von minus 3,2 Mio. Franken auf minus 3,5 Mio. Franken. An den Sitzungen erkannte man, dass beim Budgetprozess stark priorisiert werden muss. Auch, weil beim Fiskalertrag die Mehreinnahmen nicht mehr genügen, um die Mehraufwände bei den gebundenen Ausgaben, also bei den Ausgaben, die gezahlt werden müssen, reichen. Lenzburg im Korsett. Da hilft nur Schlankheitskur.
Mehraufwände teils nicht beeinflussbar
Es ist nicht so, dass man in Lenzburg Geld aus dem Rathausfenster wirft. Es ist so, dass die gebundenen Ausgaben stetig steigen. Die Sparsamkeit wird hierbei der Dringlichkeit gegenübergestellt. Ausgaben werden stets auf ihre Notwendigkeit geprüft. Was optimiert werden kann, wird von der Stadt getan. Doch die Mehrbelastungen, worauf die Stadt keinen Einfluss hat, nehmen ebenfalls zu. So sind es beispielsweise Gelder an den Kanton, wie Pflegekosten oder Restkosten für Sonderschulung, Heime und Werkstätten. Die gebundenen und nicht beeinflussbaren Ausgaben erhöhen sich insgesamt um 788500 Franken. Was nicht wegrelativierbar ist, sind der höhere Personalaufwand aufgrund neu geschaffener Stellen und Pflegekosten, die sich auf die Erfolgsrechnung auswirken. Um 80000 Franken höher als im Budget 2024 sind die Aufwände für die Spitex und 31000 Franken gehen neu an die Integrationsfachstelle Lenzburg-Seetal. Der Stellenausbau von 670 Stellenprozenten trägt auf. Diese sind ohne Tagesschule zu verstehen. Nichtsdestotrotz hat die Stadt Lenzburg das wichtige Ziel der magischen 5 Millionen Franken erreicht. Das Gesamtergebnis bleibt positiv und die Stadt agil und tendenziell flexibel. Ein Blick in die Zukunft zeigt auch, dass Mehreinnahmen auf die Stadt zukommen werden.
Blick nach vorne
Lenzburg ist weiterhin beliebt bei Zuzügern. Vor allem bei den finanzstarken. Es wird durch den geplanten Bevölkerungswachstum und den damit verbundenen Steuererträgen weiter Geld in die Kasse gespült, das den Handlungsspielraum der Einwohnergemeinde zurückbringt. «Bis zu diesem Zeitpunkt muss die Stadt Lenzburg zurückhaltend beim Leistungsausbau sein, um positive Betriebsergebnisse präsentieren zu können. Eine gleichzeitige Verschuldung durch einen defizitären Betrieb und die anstehenden Investitionen wäre äusserst problematisch», hiess es in der Präsentation. «Berücksichtigen wir die Investitionen, kann sich die Einwohnergemeinde trotz den vorhandenen Reserven kein negatives Betriebsergebnis leisten», meinte Andi Schmid.