«Unsere Leute haben gejasst wie kleine ‹Herrgöttli›»

Seengen Mit einer eindrücklichen Leistung aller fünf Teilnehmer gewann Seengen das Lucky-Loser-Duell der letzten «Donnschtig-Jass»-Fernsehsendung des Jahres und darf im Juli 2024 erster Austragungsort der neuen Staffel sein. Mit 44 zu 132 Differenzpunkten setzte sich Seengen vor 6000 Zuschauern in Gossau gegen Bürglen durch.

Holte in Gossau den ersten «Donnschtig-Jass» 2024 nach Seengen: Das Jassquintett mit Heidi Amport, Tobias Rohrer, Daniel Holliger, Nico Lindenmann und Marianne Rölli. Foto: Fritz Thut

Holte in Gossau den ersten «Donnschtig-Jass» 2024 nach Seengen: Das Jassquintett mit Heidi Amport, Tobias Rohrer, Daniel Holliger, Nico Lindenmann und Marianne Rölli. Foto: Fritz Thut

Ausgelassene Freude: Die Seenger Jass-Fans bejubeln in Gossau den Sieg.Foto: Fritz Thut

Ausgelassene Freude: Die Seenger Jass-Fans bejubeln in Gossau den Sieg.Foto: Fritz Thut

Als zweitbestes Verliererteam der vorangegangen sechs Sendungen des beliebten SRF-Jassformats sicherte sich Seengen für viele Beteiligte überraschend die Teilnahme am so genannten Lucky-Loser-Duell. Gegner in der St. Galler Stadt Gossau war die Urner Gemeinde Bürglen, die gegen Unterschächen noch knapper verloren hatte als Seengen daselbst gegen Nachbar Meisterschwanden.

Nun bot sich die Chance, nach Meisterschwanden am 20. Juli die populäre Livesendung zum zweiten Mal innert Jahresfrist ins Seetal zu holen, denn der Sieger der letzten Austragung ist erster Gastgeber im folgenden Jahr. Um diese Möglichkeit zu unterstützen, reisten rund 80 Seenger Anhänger in zwei Reisecars in die Ostschweiz – voller Zuversicht auf einen Erfolg.

Meisterliche Jassleistungen

Und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Vor 6000 Menschen auf dem Kirchplatz in Gossau und fast einer halben Million Zuschauern an den Schweizer Bildschirmen wuchs das Seenger Jassteam über sich hinaus. In den fünf Runden mit zehn Spielpartien kamen Heidi Amport, Marianne Rölli und Tobias Rohrer am Tisch, Daniel Holliger als Telefonjasser und Nico Lindenmann als neuer Memoryspieler auf total 44 Differenzpunkte – ein aussergewöhnlich tiefer Wert.

«Eigentlich können wir es ja auch», spielte Heidi Amport auf die Niederlage gegen Meisterschwanden an. Sie selbst brillierte mit total 5 Differenzpunkten in drei Einsätzen, nachdem sie bei der nachmittäglichen Generalprobe bei einer Ansage von 127 Punkten mit 3 Differenzpunkten ein Glanzstück abgeliefert hatte. «Ich habe eine Megafreude, dass wieder so viele Seenger mitgekommen sind», liess sich Amport von den Fans zusätzlich motivieren.

«Seenger Lied» auf der Heimreise

Der Sieg wurde von den mitgereisten, mit speziellen T-Shirts und Seengen-Fähnchen ausgerüsteten Fans vor Ort und auf der Heimfahrt ausgiebig gefeiert. In feuchtfröhlicher Stimmung wurde in einem Car das «Seenger Lied» angestimmt.

«Unsere Leute haben gejasst wie kleine ‹Herrgöttli›», jubelte ein Anhänger. «Ich bin begeistert von der souveränen Leistung unserer Jasser», formulierte es Gemeindeammann Jörg Bruder etwas nüchterner.

Auf Bruder als Präsident des Organisationskomitees (OK) kommt nun noch viel Arbeit zu, denn mit dem Sieg in Gossau sicherte sich seine Gemeinde das Austragungsrecht der ersten «Donnschtig-Jass»-Sendung im nächsten Jahr. Gemäss der SRF-Medienstelle realisiert das Fernsehen am 4. Juli die Direktübertragung aus Seengen, wobei darauf hingewiesen wird, dass das Datum «noch nicht definitiv» ist.

Die Sendungen in diesem Jahr haben gezeigt, dass die Anforderungen an die lokalen OK immer grösser werden und nicht mehr mit dem «Donnschtig-Jass» von 2003 zu vergleichen sind, als Seengen schon einmal Gastgeber war.

Start- statt Schlusssitzung

Gerade der Anschauungsunterricht in diesem Jahr – vor allem in Meisterschwanden, wo viele Seenger mithalfen – sorgt für grossen Respekt. Immerhin hat man nun fast elf Monate statt nur eine Woche Vorlaufzeit, um den Anlass auf die Beine zu stellen. Da will man keine Zeit verlieren und hat die Traktanden der nächsten Sitzung flugs geändert: «Statt einer Schlusssitzung zur Bilanz 2023 gibt es nun eine Startsitzung zur Vorbereitung von 2024», so OK-Präsident Jörg Bruder.

Ein spezielles Augenmerk wird dabei auf die Festwirtschaft und die Rekrutierung der Helfer gerichtet, ist es doch nicht einfach, mehrere tausend Besucher ad hoc mit Speis und Trank zu versorgen.

Eine besondere Herausforderung ist in Seengen die Tatsache, dass eineinhalb Wochen vor dem «Donnschtig-Jass» ein grosses Jugendfest mit Freischarenmanöver über die Bühne geht, was die örtlichen Vereine zusätzlich massiv fordert.

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