Projekte für die Zukunft
Beinwil am See An der Gemeindeversammlung von morgen Freitag entscheiden die Böjuer über Geschäfte, die weit in die Zukunft reichen: Altes Schulhaus, Gemeindehaus und Zentrumszone sind die Stichworte.
Beinwil am See ist, wie andere Gemeinden im Seetal, in den letzten Jahren massiv gewachsen. Schule und Verwaltung brauchen mehr Platz. Bislang diente das markante Gebäude am Gemeindehausplatz 1 nicht nur der Schule, sondern auch den Abteilungen der Gemeindeverwaltung als Bleibe. «Dieses Haus ist ein Wahrzeichen von Böju», so Gemeindeammann Peter Lenzin an der Vorinformation der Ortspartei- und Medienvertreter.
Nun sollen die beiden Nutzungen entflochten werden, wie Lenzin weiter ausführte. Der aktuellen Gmeind wird ein Kredit von 160000 Franken für einen Studienauftrag beantragt. Drei bis vier Planungsbüros sollen Lösungen aufzeigen, um eine optimale Lösung für den Ersatzbau der Gemeindeverwaltung am Standort des ehemaligen Feuerwehrmagazins und die Sanierung des Alten Schulhauses aufzuzeigen. «Bei den eingereichten Studien gibt es keinen Sieger; eventuell kann von jeder Eingabe einfach das Beste verwendet werden», so Lenzin.
Der nun präsentierte Zeitplan erscheint ehrgeizig. Nach dem Studienauftrag im nächsten Sommer soll im November durch den Souverän bereits der Projektierungskredit gesprochen werden. Ein Jahr wird der wohl mehrere Millionen umfassende Baukredit vorgelegt und in den Jahren 2025 und 2026 wird das Gemeindehaus gebaut und bezogen, ehe die Sanierungsarbeiten am Alten Schulhaus starten können. «Bis Ende 2027 soll das Projekt abgeschlossen sein», hofft Gemeindeammann Lenzin.
Ebenfalls in die Zukunft reicht das Projekt Zentrumszone. Für das bisher wenig genutzte Areal nordwestlich des Bahnhofs sollen Planunterlagen erstellt werden. Für die Grundlagenerhebungen, eine Testplanung und die Ausarbeitung eines Gestaltungsplans werden morgen Freitag 385000 Franken beantragt.
Obwohl die allermeisten Grundstücke im definierten Perimeter im Besitz von Privatpersonen sind, erachtet es Gemeinderat Martin Grüter als sinnvoll, dass die Gemeinde hier aktiv wird: «Mit der Gestaltungsplanpflicht kann die Gemeinde sicherstellen, dass spätere Bauten ins Dorfbild passen.» Dies sei «eine Chance, mit dem Beinwil am See seine Attraktivität steigern kann». Der Beitrag an die Planung sei eine Investition in die Zukunft.
Da die grossen Investitionen erst später folgen, rechnet man im Budget 2023 mit einem knapp positiven Ergebnis von fast 95000 Franken. «Wir haben im Rat über eine Steuerfusssenkung diskutiert», so Ammann Lenzin, doch mit den Aufgaben am Zeithorizont beantragt man weiterhin 102 Prozent.