«Pirat sein, wenn man Pirat sein kann»
Bettwil Das Volleytheater Bettmuh aus Bettwil spielt «Besch Pirat?» von Ady Meili. Premiere ist am 21. April.
Wieso spielt ein Volleyballclub Theater? Und wieso schreibt ein Textilunternehmer Theaterstücke für Volleyballclubs? Ganz einfach: Weil Menschen vielseitig sind und genauso ihre Geschichten.
Manchmal scheint die Welt verrückt und genau das ist auch das neuste Theaterstück von Ady Meili. «Besch Pirat?» entführt Landratten in fantasievolle Welten und lädt ein zu einem Abenteuer auf der Pirateninsel.
Plötzlich wimmelts von Piraten
Tief in der Karibik – Castaway Cay um 1700. Rupert Disney will aus der Insel eine Touristenattraktion mit Piratenambiente machen. Nur eben ohne Piraten. Nur dumm, dass es plötzlich vor Piratenlegenden nur so wimmelt.
Und nicht alle von ihnen sind harmlos. Aber auch nicht alle richtig schlau. Und der eine oder andere ist schon gar nicht das, was mancher meint. Was es mit Carlas Bar auf sich hat und wo Klaus seine Hände verloren hat, werden jene Landratten erfahren, welche sich zusammen mit dem «Volley Theater Bettmuh» nach Castaway Cay wagen. Aber wehe dem, der sich raushalten will ...
In die Fussstapfen des Grossvaters
Mit dem Theatervirus infiziert ist der in Sarmenstorf wohnhafte Fahrwanger Ady Meili schon seit seiner Kindheit. Durch seinen Grossvater, den bekannten Dialektautor Hans Wälti, kam Meili schon sehr früh in Berührung mit dem Facettenreichtum des Mundarttheaters. Der nämlich führte ihn heran an die Kunst des Drehbuchschreibens und weckte in ihm die Leidenschaft für das Theater, die ihn bis heute begleitet.
Hans Wälti zählt zu den bekanntesten und produktivsten Dialekttheaterautoren der Deutschschweiz, dessen Wirken das Volkstheater wesentlich beeinflusste. Wälti schrieb rund 65 Mundartstücke für das Volkstheater, die alle beim Schweizer Theaterverlag Breuninger mit Sitz in Aarau verlegt wurden.
Meili will in seinen Stücken Geschichten und Spielorte erkunden: Auf die Frage, wie es zur Idee der Kulisse und den Charakteren kam, bemerkt Meili mit einem Augenzwinkern: «Ich kompensiere meine Versäumnisse und unerreichbaren Träume immer mit einer Theaterrolle. Deswegen durfte ich schon eine Weltreise machen und war schon ein Gangster. Bei Mädchen heisst es doch oft: ‹Sei immer du selbst, ausser du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn!› Nun ersetze man in dieser Aussage für die kleinen Jungs das Einhorn durch ‹Pirat›. Natürlich muss man Pirat sein, wenn man Pirat sein kann. Und genau das haben wir vor ...»
Tiefgang ist wichtig
Doch nicht nur kleine Jungs dürften ihr Träume durch Meilis Werk verwirklicht sehen. Inspiriert wurde die Kulisse nämlich von dem heute kultigen Computerspiel «Monkey Island» aus den frühen 90er-Jahren, was auch bei den Computerfreaks in den Mittdreissigern für nostalgische Momente sorgen dürfte.
Tiefgang ist Meili beim Schreiben derweil genauso wichtig, wie Kurzweiligkeit: «Theaterstücke zu schreiben, ist ein Prozess, in dem man selber wachsen kann aber auch immer wieder einen Schritt zurück treten muss. Man muss nicht in jeder Szene einen Lacher haben. Mir ist auch der Tiefgang und der rote Faden wichtig und ich glaube diesmal ist mir das sehr gut gelungen. Zudem sind wir Langsamprober», bemerkt Meili schmunzelnd.
Mix aus diversen Charakteren
Das Team von 17 Personen um Meili probt bereits seit September einmal pro Woche. Zufrieden ist Meili vor allem mit seinem Team: «Der Cast ist hervorragend. Alle Beteiligten verkörpern genau ihre Rollen. Wir spielen seit 2004 in lockeren Abständen Theater. Ursprünglich spielten ausschliesslich Mitglieder vom Volleyballclub Bettwil, indessen sind wir aber eine bunt gemixte Truppe. Selten hatten wir einen so guten Mix aus verschiedenen Charakteren, in der Geschichte, wie auch im Team. Die Vorfreude ist gerade enorm.»
Der Titel «Besch Pirat?» kommt übrigens von «bisch parat?», erwähnt Meili abschliessend. Und parat sind sie, die Piraten. Bereit die Theaterbühne zu stürmen.
«Besch Pirat?». Comedytheater in zwei Akten von Ady Meili in der Mehrzweckhalle Bettwil. – Premiere: Freitag, 21. April, 20.15 Uhr. – Vorstellungen: Samstag, 22. April, 20.15Uhr; Mittwoch, 26. April, 19.30 Uhr; Freitag, 28. April, 20.15 Uhr; Samstag, 29. April, 20.15 Uhr. – Tickets und weitere Infos unter www.VolleyTheaterBettmuh.ch.