Per Schiff an den künftigen Schulort

Fahrwangen Nach 102 Jahren ist die Bezirksschule Fahrwangen Geschichte. An der letzten Zensurfeier wurden die Drittklässler verabschiedet und die Erst- und Zweitbezler fuhren per Schiff nach Seengen.

Mit einer Kursfahrt an den künftigen Schulort: Die Fahrwanger Erst- und Zweitbezler besuchten in Seengen die Uselüütete der Oberstufe und kamen mit der MS Seetal angereist. Foto: Fritz Thut

Mit einer Kursfahrt an den künftigen Schulort: Die Fahrwanger Erst- und Zweitbezler besuchten in Seengen die Uselüütete der Oberstufe und kamen mit der MS Seetal angereist. Foto: Fritz Thut

Abschied für immer: Letztmals verabschiedet Schulleiter Adrian Hofer eine Bezirksschulklasse an der Fahrwanger Zensurfeier. Foto: Fritz Thut

Abschied für immer: Letztmals verabschiedet Schulleiter Adrian Hofer eine Bezirksschulklasse an der Fahrwanger Zensurfeier. Foto: Fritz Thut

Sicherlich innerlich bewegt nahmen die Drittbezler von Fahrwangen an der Zensurfeier in der Mehrzweckhalle eine Sonnenblume und vor allem das Abschlusszeugnis entgegen. Sie verlassen die Volksschule, wechseln in eine Lehre oder gehen nach den Sommerferien an eine Kantonsschule.

Was für die Jugendlichen ein normaler Schritt in die Zukunft ist, bedeutet für die Gemeinde eine grosse Zäsur. Dies zeigte schon die Präsenz von Gemeindeammann Patrick Fischer, der in einer Rede die Bedeutung des Endes der Institution Bezirksschule in der Gemeinde herausstrich.

«Schliessung fuhr uns ein»

Er kehrte bis zum Start zurück. Am Tag vor Heiligabend 1919 schickte Fahrwangen das Gesuch für die Führung einer Bezirksschule nach «Aarau» und am 28. Februar 1920 erteilte der Regierungsrat die Bewilligung. Das Fahrwanger Stimmvolk bewilligte an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung die nötigen Mittel einstimmig; damals reichten 3000 Franken.

Über 3000 Schüler besuchten in der Folge die Fahrwanger Bez. Neben Anekdoten und eigenen Erinnerungen schilderte Fischer auch das Ende. Als der Regierungsrat 2015 beschloss, eine der drei Seetaler Bezirksschulen zu schliessen, zogen dunkle Wolken auf, doch die Zuversicht blieb: «Wir waren überzeugt, dass es uns nicht trifft. Entsprechend heftig fuhr uns ein, als wir von der Schliessung erfuhren.»

Mit dem Kursschiff nach Seengen

Nun ist das etappenweise umgesetzte Ende abgeschlossen. Die an der Zensurfeier verabschiedete Abschlussklasse war die letzte, die alle drei Schuljahre in Fahrwangen absolvierte. Die folgenden Klassen wechseln nach den Sommerferien an die Bezirksschule Seengen. Um sich ein Bild der neuen Umgebung zu machen, reisten die Fahrwanger Erst- und Zweitbezler am Tag davor mit dem Kursschiff nach Seengen.

Nach einem Spaziergang zur Schulanlage wurden alle einzeln vom Seenger Schulleiter Urs Bögli per Handschlag begrüsst und konnten anschliessend als Zaungäste die Uselüütete der Seenger Austretenden mitverfolgen.

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