Musikalischer Blitz schlägt ein

Schloss Hallwyl Höhepunkt und Kern des dritten «Wilhelmina»-Festivals ist die Oper «Der Blitz». Dank Regie und Chor ein extrem vergnüglicher Abend.

Am Schluss wird geheiratet: Szene der komischen Oper «Der Blitz» auf Schloss Hallwyl mit Solisten und Chor.Foto: Martin Dominik Zemp / mdzphoto.ch
Am Schluss wird geheiratet: Szene der komischen Oper «Der Blitz» auf Schloss Hallwyl mit Solisten und Chor.Foto: Martin Dominik Zemp / mdzphoto.ch

Fünf Jahre, nachdem 2018 viel zu früh der letzte Vorhang der sechsten und letzten Produktion des Vereins Oper Schloss Hallwyl fiel, ist im idyllischen Schlosshof wieder eine Oper zu hören. Viel kleiner, aber nicht weniger amüsant.

Gegeben wird noch bis diesen Samstag «Der Blitz» von Jacques François Fromental Élie Halévy. Das Werk des französischen Komponisten aus dem 19. Jahrhundert ist hier in einer Version mit musikalischen Ausleihen von Otto Nicolai, Robert Schumann und anderen zu hören.

Die Handlung ist schnell erzählt. Zwei Schwestern, die unterschiedlicher kaum sein könnten, leben im Schloss. Da taucht zuerst ein Vetter auf, der mitteilt, dass sie nur ans Vermächtnis des eben verstorbenen Erbonkels kämen, wenn eine von ihnen innert drei Wochen ihn heirate.

Zauberhafte Bilder

Unnötig kompliziert wird die ohnehin diffizile Angelegenheit durch einen vom Blitz getroffenen Seemann, der sich in eine der Schwestern verliebt. Am Schluss wird eine Doppelhochzeit gefeiert, samt symbolischer Kutschenfahrt.

Ihren ganz besonderen Reiz bezieht die neue Hallwyl-Oper aber nicht beim Geschehen auf der schlichten, um ein Gartenhäuschen drapierten Bühne oder bei der unkomplizierten und eingängigen Musik, sondern bei Inszenierung und einzelnen Darstellern.

Die vier Solisten – Flurina Ruoss und Stefanie Frei (Sopran) sowie Remy Burnens und Michael Feyfar (Tenor) – machten ihre Sache gut, werden jedoch gesanglich von den vier Chormitgliedern (Johanna Bleiweis, Mirjam Fässler, Gabriel Sollinger und Pascal Ganz) in den Schatten gestellt.

Wunderhübsch als Elfen aufgemacht war das Quartett der rote Faden des Abends. Simon Burkhalter, von dem Konzept und Regie stammt, ist damit ein guter Schachzug gelungen. Der Schalk des Regisseurs zeigte sich zudem an vielen Details, die das Publikum in den Bann zogen.

Am Premierenabend war davon auch der Aargauer Kulturminister, Regierungsrat Alex Hürzeler, angetan. «Es war eine amüsante Vorführung, die ideal in den Rahmen des Schlosshofs passte.»

Festival Wilhemina im Schloss Hallwyl. Oper «Der Blitz». Weitere Vorstellungen. Heute Donnerstag, 24. August, bis Samstag, 26. August, jeweils 19.30 Uhr.Der Schluss – Camerata JSAG. Zauberhaftes aus Musik und Literatur. Sonntag, 27. August, 18 Uhr.

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