Museum für asiatische Kunst geplant
Beinwil am See Wie die Jungfrau zum Kind kann Böju zu einem Museum kommen. Urs Buchmann, seit gut zehn Jahren hier wohnhaft, will durch einen Bau auf Gemeindeland seine immense Sammlung an vorwiegend asiatischer Kunst der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Der 64-jährige Topmanager Urs Buchmann arbeitet seit vielen Jahren in verschiedenen asiatischen Ländern, hauptsächlich in China. Aktuell lebt er in Hongkong und hat seit 2009 einen Zweitwohnsitz in Beinwil am See.
«Ich habe mich von Anfang an hier sehr wohl gefühlt», schilderte Buchmann seine Aufnahme im Seetaler Dorf und den ersten Kontakt mit der Gemeindeverwaltung. Dass es ihn zusammen mit seiner chinesischen Ehefrau hierhin verschlagen hat, ist dem Vorschlag eines Praktikanten zu verdanken. «Es war eine glückliche Fügung des Schicksals» bewertet er den Moment der Wohnsitzwahl.
«Erschlagend und überraschend»
Das gute Verhältnis zu Böju ist geblieben und hat sich intensiviert. «Vor dreieinhalb Jahren wurde der Gemeinderat konsultiert, ob wir Interesse hätten, die Kunstsammlung von Urs Buchmann öffentlich zugänglich zu machen», schilderte Gemeindeammann Peter Lenzin an einer Medienorientierung die Kontaktaufnahme.
Man habe sich die Sammlung mal angeschaut: «Es war erschlagend und überraschend, wie gross sie war.» Man habe anschliessend im Gemeinderat darüber geredet und kam zum Schluss, dass eine permanente Ausstellung dieser «in ihrer Art einzigartigen Sammlung» eine Chance für Beinwil am See und die ganze Region sein könnte. Das Seetal sei zwar nicht als Hochburg des Kulturtourismus bekannt, räumte Ammann Lenzin ein, doch könne ein entsprechendes Museum zur Belebung der sonst eher ruhigen Wintermonate beitragen.
Architektonisches Bijou
Die Pläne sind schnell konkreter geworden. Auf Gemeindeland im Gebiet Widenmatt ist hoch über dem Hallwilersee ein moderner viergeschossiger Bau vorgesehen. Die Gemeindeversammlung soll im Herbst noch ihr Okay zu Baurechtsvertrag und Umzonung in die Zone für öffentliche Bauten geben.
Hinter dem architektonischen Bijou stehen Mitarbeiter des renommierten Zürcher Büros Theo Hotz Partner Architekten. Die geschätzten Baukosten von rund 2,5 Millionen Franken werden von Initiator Urs Buchmann und allfälligen Sponsoren übernommen.
«Symbol für den Wandel»
Da das Ehepaar Buchmann kinderlos ist, soll die in mehreren Jahrzehnten zusammengetragene Sammlung mit zeitgenössischen asiatischen Bildern («Ich kenne alle Künstler und die meisten Werke wurden in deren Ateliers erworben», so Buchmann), Orientteppichen, Möbeln und Porzellanen in die Stiftung Seven Seas Art Foundation überführt.
Der ehrgeizige Zeitplan sieht vor, dass das Museum bereits im Sommer 2024 eröffnet werden soll. «Wir glauben an das grosse Potenzial dieser einzigartigen Sammlung», hiess es an der Orientierung.