Liefere statt lafere: «Goldigi Söiblootere 2024» geht an Macher Pius Wey
Sarmenstorf Auch in diesem Jahr wurde in Sarmenstorf die «Goldige Söiblootere» erkoren, die höchste Auszeichnung für verdiente Dorffasnächtler.
Ein Gremium, die sogenannte Söiblootere-Academy, bestehend aus den bisherigen Preisträgern und der Redaktion des SaFaKa, des Sarmenstorfer Fasnachtskalenders, berät jeweils geheim, in völliger Isolation, die möglichen Kandidaten. Nach mehrstündiger Klausur ertönte dann endlich der heisere Spruch «Habemus Söiblootere!». Die Schweineblasen konnten beim Metzger geordert werden, ein Termin zum gemütlichen Söiblootere-Aufblasen wurde gefunden und die Übergabe konnte geplant werden. Die Wahl blieb bis zur Übergabe völlig geheim, für den Preisträger sollte es ja eine grosse Überraschung werden.
Fasnächtlicher Superstar Pius Wey
Und das wurde es dann auch für Pius Wey, der völlig baff von den vereinigten Söiblootere mit dem Stab und den vergoldeten Söiblootere ausgezeichnet wurde. Gemeindeammann Mäni Baur war einer der ersten Gratulanten. Hans Melliger vom SaFaKa verglich in seiner Laudatio den Preisträger mit dem Zauberer und Entfesselungskünstler Houdini. Erstens «chrampfet er wie entfesselt» und zweitens hilft er unermüdlich mit, Festzelte, Theaterbühnen, Fasnachtswagen, Festbeizen oder eben «Bühnen aller Art» rund um die Fasnacht hervorzuzaubern. Aber gerade bei diesen Bühnen aller Art zeigt sich der grosse – und auch sehr praktische – Unterschied. Während Harry Houdini immer auf der Bühne auftrat, wirkt der Chelewenkeler Pius Houdini ausschliesslich hinter der Bühne. Er gräbt selbst, schlossert selbst und zimmert selbst an diesen Brettern herum, die das Fest bedeuten. Er ist der verlässliche, treue und stille Schaffer im Hintergrund oder Untergrund. Ein Hoch auf Pius Houdini Wey und seine entfesselten Baukünste.
Bekannt als grosser Macher und geselliger Zeitgenosse
Was hat der Pius nicht schon alles für die Fasnacht gemacht? Seit 1992 ist er Variété-Mitglied, von 2012 bis 2021 war er Variété-Präsident, viele Jahre organisiert er schon die weltberühmte Variété-Mehlsuppe mit seiner Familie (Frau Dorothea und Kinder Daniela, Marcel und Thomas) und beim Scheesewagerönne zeichnet er für die Organisation verantwortlich. Sein Motto ist «Liefere statt lafere», statt grosse Diskussionen liebt er das Anpacken und Umsetzen eines Projektes, er ist ein absoluter Macher. In der Ruhe liegt die Kraft! Das passt haargenau zu ihm.
Seine Welt sind die Traktoren und deren Pflege und Wartung. Auch die Einachser, welche an der Fasnacht im Dorf unterwegs sind, haben es ihm angetan, da ist ihm keine Minute zu schade. Bei der Ordonnanzgruppe radelt er mit dem alten Militärgöppel mit und in der Männerriege hält er sich fit, auch danach in der Beiz. Pius ist selbstständiger «Hühnerstall-Montör» (Wey Engineering GmbH), wie er sich selbst nennt, und hatte auch schon eine entsprechende Kolumne im SaFaKa.
Es traf wohl den Richtigen
Die Fasnächtler gratulieren Pius ganz herzlich zur Ernennung zur «Goldige Söiblootere 2024» – «Es hed au das Mol weder de Rächt preicht!» Die Gruppe wünscht ihm und allen Fasnächtlern eine wunderschöne Dorffasnacht, die bereits am Freitag mit dem 60-Jahr-Jubiläum der Heuröpfler startet. Am Freitag mit dem Jubiläumsanlass und 60-Stunden-Bar, Samstag Heuröpfel-Party und am Sonntag mit dem Jubiläumsumzug. Der langersehnte SaFaKa wird diese Woche in alle Haushaltungen von Sarmenstorf verteilt und enthält nebst der Fasnachtsagenda auch viele Bilder und Geschichten. Er liegt auch in den Dorfgeschäften auf. (Balz Saxer/rfb)