Lichterlöschen in Fahrwangen nach 99 Jahren
Fahrwangen Die Schreinerei Fischer und Frey schliesst nach fast 100 Jahren.
Für Hanspeter Frey, der seit 49 Jahre im Betrieb ist und ihn 20 Jahre führte, geht eine lange Zeit zu Ende. Mit einem weinenden und auch einem lachenden Auge blickt er auf die vergangenen Jahre zurück. Er hätte zwar noch gerne im nächsten Jahr das 100-Jahr-Jubiläum gefeiert, doch der Zeitpunkt ist richtig so, wie er mitteilt. Er selbst ist schon über das Pensions-alter und freut sich riesig auf die kommende Zeit.
Innenausbauten, Küchen, Möbel waren die Spezialgebiete der Firma
Fast alle Arbeiten waren Einzelanfertigungen und wurden im Betrieb hergestellt. Die Schreinerei hatte eine grosse Stammkundschaft und wurde durch Mundpropaganda weiterempfohlen. Grossaufträge waren nicht Freys Ding. Er stellte mit seinen Angestellten sehr viele Einzelstücke her, was bei der Kundschaft sehr gut ankam. Wie viele Handwerksunternehmen hatte die Schreinerei auch Höhen und Tiefen, einst arbeiteten zehn Personen in der Firma, am Schluss waren es noch drei. Allzu gerne hätte er die Schreinerei einem Nachfolger übergeben. Über drei Jahre hat er gesucht, doch einen Nachfolger konnte er nicht finden. Seinen letzten Auftrag wird Frey am 24. April ausführen, dann ist Schluss für ihn. Was mit der Liegenschaft, die der Familie Fischer gehört, passieren wird, weiss Frey nicht. Die letzten Arbeiten stehen noch an, dann ist Aufräumen angesagt. Am 24. Mai von 14 bis 17 Uhr wird das ganze Inventar von einem Liquidator verkauft. Vielleicht werden dann ein paar Erinnerungs- und Wehmutstränen über Freys Gesicht fliessen.
Zeit für die Familie, Zeit für Hobbys und vieles mehr
Wann immer möglich ist er vermehrt mit dem Bike unterwegs, beim Engadiner Skimarathon ist er Stammgast. Der gebürtige Murianer Frey ist seit 2002 Mitglied der Ortsbürgerkommission und fungiert in seiner dritten Amtsperiode als deren Präsident. Langweilig dürfte es ihm bestimmt nicht werden.