Grossaufmarsch zum Waldumgang
Seon Gegen 200 Besucher versammelten sich zum traditionellen Waldumgang der Forstbetriebsgemeinschaft Region Seon. Begrüsst wurden sie durch Gemeindeammann Hans Peter Dössegger und Revierförster Marcel Hablützel.
Ein bunt gemischtes Programm erwartete die Gäste. Nach einem Anstieg im Gänsemarsch ging es in vier Gruppen weiter zu drei Posten. Der Revierförster erläuterte den Betriebsplan in diesem Revier, dem Seon, Dürrenäsch, Teufenthal und Schafisheim angehören, sowie den Holz-, Energie- und Brennholzmarkt.
Neue Technologien wie zum Beispiel die alle vier Jahre gemachten Lidaraufnahmen, das sind Laserluftaufnahmen, bringen genaue Erkenntnisse und sind gute Voraussetzungen für eine gute Planung.
Naturverjüngung veranschaulicht
Forstwart Martin Eichenberger zeigte am Beispiel einer Fläche, auf der Anfang Januar 2018 dem Sturm «Burglind» in kurzer Zeit 7000 Kubikmeter Holz zum Opfer gefallen sind, was Naturverjüngung ist. Man hat damals das Holz ganz vorsichtig geräumt, so konnten durch flächige Verjüngung wieder 12 Arten junger Bäume wachsen, die jetzt wieder mehr als mannshoch sind. Er erklärte, wie wichtig die Artenvielfalt ist.
Forstingenieur Richard Stocker machte sich einige Gedanken zum Wald im Klimawandel. Nicht nur die Wärme, sondern vor allem auch der Wind sei für die schädliche Trockenheit verantwortlich. Auch er betonte, dass Monokulturen vermieden werden sollen und Bäume, welche gesetzt wurden, nie so gutes Wurzelwerk entwickeln wie die natürlich gewachsenen.
Jan Savoy (im 3. Lehrjahr) und Niklas Zubler (im 2. Lehrjahr) gaben einen Einblick in die Berufslehre Forstwart EFZ und sorgten mit ihrem «Gast aus früheren Zeiten» für ein Schmunzeln.
Forstwart Markus Fischer kam aus dem Hintergrund marschiert als Lehrbub aus dem Jahr 1975, notabene in seiner Kleidung und Ausrüstung von damals, und zeigte mit dem Erzählen aus jener Zeit, wie viel sich geändert hat.
Beim vierten Posten trafen sich wieder alle zur Baumfällaktion im Normalfall, dem Abschluss des fachlichen Teils.
«Wenn ich an Kopfweh leide und Neurosen, mich unverstanden fühle oder alt, und mich die holden Musen nicht liebkosen, dann konsultiere ich den Doktor Wald.» So lautet der Anfang eines Gedichtes vom Förster Helmut Dagenbach von 1986. Dieses Zitat war das passende Schlusswort von Betriebsleiter Marcel Hablützel.
Dann folgte der gemütliche Teil mit einem feinen Imbiss vom Grill.