Grossandrang am Tag der offenen Hammerschmiede
Seengen Im Rahmen des Schweizer Mühletags konnte die sanierte Seenger Hammerschmiede besichtigt werden. Das Interesse war riesengross. Am Tag davor fand die Generalversammlung des Trägervereins statt.
Nach Abschluss der ersten Etappe der Sanierung der Hammerschmiede an der Seenger Bergstrasse gerieten die Aktivitäten des Trägervereins etwas in den Hintergrund: Wegen Corona waren kaum Besichtigungen möglich.
Doch nun bot sich der breiten Öffentlichkeit Gelegenheit, im Rahmen des Schweizer Mühletags diese einzigartige Zeugin eines alten Handwerks zu besichtigen. Die 1796 erbaute Hammerschmiede beinhaltet das grösste wasserbetriebene Hammerwerk der Schweiz. Die fünf von einem Wasserrad via den neuen, 2019 eingeweihten Wellbaum betriebenen Schwanzhämmer waren wieder in Betrieb zu erleben.
Weit über 500 Besucher liessen sich am Samstag diese Gelegenheit nicht entgehen. Es wurde in Erinnerungen geschwelgt und Jörg Leimgruber, der Präsident des Trägervereins, freute sich, dass auch viele Familien mit Kindern zugegen waren.
Vor Ort konnte sich das Publikum in der leistungsfähigen Festwirtschaft des Männerturnvereins verköstigen. Etliche Besucher beliessen es nicht bei Augenschein und Verpflegung, sondern unterzeichneten gleich ein Gesuch für den Beitritt zum Trägerverein.
Erwachen aus der Coronalethargie
Der Verein Hammerschmiede Seengen hielt am Tag vor der öffentlichen Besichtigungsmöglichkeit seine siebte Generalversammlung ab. «Das Vereinsleben hat unter der Coronapandemie gelitten», hielt Präsident Leimgruber in seinem Jahresbericht fest.
Doch jetzt gehe es wieder los. 2021 konnten immerhin zehn Führungen durchgeführt werden; in diesem Jahr rechnet Leimgruber mit doppelt so vielen Besuchergruppen; ausser an Tagen der offenen Hammerschmiede kann die Anlage nur auf Voranmeldung besucht werden. «Das Interesse ist gross; es ist nur die Frage, ob wir genug Personal haben», so Leimgruber.
Nicht gelitten haben die Vereinsfinanzen, über die Kassierin Marianne Wildi informierte. Während die Spenden etwas zurückgingen, blieben die Mitgliederbeiträge konstant. «Mahnungen musste ich noch nie verschicken», so Wildi. Im letzten Vereinsjahr gabs einen Gewinn von über 8600 Franken, das Vermögen beträgt 132000 Franken.
Im Herbst will man mit der Sanierung der Ostfassade die zweite Etappe einläuten. Da kommen die zahlreichen freiwilligen Helfer wieder zum Einsatz. «Wir sind ein gesunder, aktiver, spannender Verein», so die Einschätzung Wildis.