Gemeinderat beantragt 10 Prozent Steuererhöhung

Meisterschwanden Der Gemeinderat Meisterschwanden beantragt der Gemeindeversammlung vom 21. November eine Erhöhung des Steuerfusses um 10 Prozent. Diese Massnahme ist nötig, weil hoher Investitionsbedarf besteht und die Gemeinde gleichzeitig einen markanten Rückgang der Steuererträge erwartet.

Meisterschwanden leidet unter dem Abzug guter Steuerzahler und steigenden Kosten. Der Gemeinderat beantragt deswegen an der Gemeindeversammlung eine Steuerfusserhöhung von 60 auf 70 Prozent. Foto: Michael Hunziker

Während Jahrzehnten konnte die Gemeinde Meisterschwanden den Steuerfuss stetig senken und generell sehr tief halten. Aktuell beträgt er 60 Prozent, während der durchschnittliche Steuerfuss im Bezirk Lenzburg bei 101,6 Prozent liegt – Stand 2023. Einkommensstarke Steuerzahlende ermöglichten der Gemeinde Meisterschwanden dieses Privileg.

Das hat sich nun geändert. Gute Steuerzahlende sind weg, was die Steuerkraft auf einen Schlag markant reduziert. Die stagnierende Bautätigkeit sowie die Altersstruktur der Bevölkerung weisen zudem auf weiterhin rückläufige Steuererträge hin. Dem gegenüber stehen kontinuierlich steigende Kosten, etwa durch die teurere Pflegefinanzierung oder durch die immer komplexeren Aufgaben und strengeren gesetzlichen Anforderungen im Verwaltungsbereich. Angesichts dieser veränderten Ausgangslage und im Sinne einer nachhaltigen finanziellen Entwicklung der Gemeindefinanzen beantragt der Gemeinderat, den Steuerfuss von aktuell 60 Prozent um 10 Prozentpunkte auf neu 70 Prozent anzuheben.

Deutliches Minus trotz Steuererhöhung

Die Notwendigkeit dieser Massnahme verdeutlicht sich beim Blick in das vom Gemeinderat verabschiedete Budget 2025. Dieses weist einen Aufwandüberschuss von 2,13 Millionen Franken aus. Aus der Finanzplanung ist ersichtlich, dass das mittelfristige Haushaltgleichgewicht selbst mit der Steuererhöhung nicht eingehalten werden kann. In den kommenden Jahren wird auf Basis der aktuellen Prognosen mit wachsenden Verlusten gerechnet, umso mehr, als verschiedene, nicht länger aufschiebbare Investitionen in die Gemeindeinfrastruktur anstehen, allen voran die dringend notwendige Sanierung und Erweiterung der Schulanlage Eggen.

Finanzplanung den neuen Gegebenheiten anpassen

Der sorgsame und weitsichtige Umgang mit den finanziellen Mitteln ist dem Gemeinderat ein grosses Anliegen. Er nimmt seine rollende Finanzplanung unter die Lupe, um sie den neuen Gegebenheiten anzupassen. Die Überarbeitung verfolgt unter anderem das Ziel, die Aufwandseite umfassend und kritisch zu prüfen und im Spannungsfeld zwischen Qualitätsanspruch und Kosteneffizienz die richtige Balance zu finden.

Die nun beantragte Steuererhöhung ist losgelöst von den genannten Bemühungen zu betrachten. Sie ist eine unumgängliche und logische Massnahme aufgrund von veränderten Rahmenbedingungen und dem anstehenden Investitionsbedarf. Entsprechend beantragt auch die Finanzkommission, das Budget 2025 mit einem Steuerfuss von 70 Prozent zu genehmigen. Meisterschwanden weist auch nach der Erhöhung den tiefsten Steuerfuss aller Gemeinden im Bezirk Lenzburg auf.(pd/rfb)

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