Die Igelstation braucht Helferinnen und Helfer

Dürrenäsch Die Igelhilfe Mittelland braucht dringend Helferinnen und Helfer. In den kalten Monaten sei die Arbeit gut zu bewältigen. Mehr zu tun gebe es wieder im Frühling, meint die Leiterin der Hilfe Steffi Tremmel. «Fahrer, Helfer und Schöppeler» nennt sie potenzielle Aufgaben.

Besonders in naturbelassenen Gärten fühlen sich die Tiere wohl.Foto: Rinaldo Feusi

Besonders in naturbelassenen Gärten fühlen sich die Tiere wohl.Foto: Rinaldo Feusi

Der Igel «Cinque» ist bereits der zweite Igel seiner Familie in der Igelhilfe. Sein Bruder hiess «Quattro».Foto: Rinaldo Feusi

Der Igel «Cinque» ist bereits der zweite Igel seiner Familie in der Igelhilfe. Sein Bruder hiess «Quattro».Foto: Rinaldo Feusi

Fast Tausend Igel wurden in der Igelhilfe in Dürrenäsch neben dem Sager-Areal im vergangenen Jahr behandelt. Dieser Effort geschieht nicht von selbst. Es war der Dienst von Dutzenden Helferinnen und Helfern. Stefanie Tremmel leitet die Igelstation mit ihren Helfern mit Leib und Seele. «Wir alle machen es, weil wir den bedrohten Tieren helfen wollen. Sämtliche Arbeiten passieren ehrenamtlich», erklärt sie. Die Igelhilfe teilt das Schicksal vieler Arbeitervereine und gemeinnütziger Organisationen: Die Helfer sind ein rares Gut. Alleine die Entstehung der Igelstation war eine anstrengende Übung, erinnert sich Tremmel: «Wir haben sämtliches Material zu zweit für die Ställe selbst hierhergebracht und aufgebaut. Das Haus war leer, aber der Bedarf einer Igelhilfe hoch.» Über 2500 unentgeltliche Arbeitsstunden von Helfern waren nötig, um die Ställe aufzubauen.

Die Arbeitsfelder sind vielseitig

Die Igelhilfe ist sieben Tage die Woche in Betrieb. Im Winter, wenn die Tiere schlafen, reichen zwei Helfer am Tag. Wird es im Frühling wieder wärmer, würde man aber mindestens vier bis fünf Leute brauchen. Igel sind Wildtiere. Sie machen Dreck. Viel Dreck. «Am Morgen fallen meistens Wasch- und Reinigungsarbeiten an», erklärt Tremmel. Die rund 80 Ställe müssen gereinigt und neu mit Tüchern und Zeitungspapier ausgelegt werden. «Wir verwenden Tücher, weil wir sonst zu viel Zeitungspapier brauchen würden», so die Stellenleiterin. Während des Tages werden die medizinischen Untersuchungen und Behandlungen durchgeführt. Am Abend haben die Tiere Hunger, da wird gefüttert. Erreichbarkeit: 18 Stunden täglich. Bei der Igelhilfe ist man auch auf Fahrer angewiesen. «Igeltaxi» nennt sich das Programm. Die Tiere müssen zum Tierarzt oder wieder ausgewildert werden. Dies möglichst dort, wo sie herkommen. Denn sie mögen ihr eigenes Revier. Ebenfalls brauche es «Schöppeler». Auch Junge werden entgegengenommen. Diese brauchen etwa alle zwei bis vier Stunden den Schoppen.

Igel haben es nicht leicht

Rund um Igel sind viele Halbwahrheiten oder Falschinformationen im Umlauf. Diese schaden dem Tier. So ist der Lebensraum der Igel in der Schweiz massiv bedroht. Die Tiere leben nicht – wie oft gedacht – im Wald, sondern im Siedlungsgebiet. Was nicht zugepflastert ist, wird vergiftet mit Dünger und Schädlingsbekämpfern. «Die sauberen Wiesen liefern keine Nahrung für Igel. Keine Engerlinge, keine Käfer und keine Heuschrecken», erklärt die Co-Präsidentin. Schnecken stehen nicht auf dem Menü der Igel. Und wenn sie aus Not Schnecken fressen müssen, infizieren sie sich oft mit Innenparasiten und werden krank. Den grössten Gefallen mache man Igeln, wenn man Wiese Wiese und Büsche Büsche sein lasse. Oft werden Igel schwerst verletzt, wenn mit den Fadenmähern unkontrolliert unter Büschen und Sträuchern gemäht wird.

Interessierte: info@igelhilfe-mittelland.ch oder unter 062 558 08 89.

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