Die Derniere der Industriebauten markiert den baldigen Wandel in Dürrenäschs Dorfkern

Dürrenäsch Am Samstag wurde in Dürrenäsch ein grosses Geheimnis gelüftet.

Besucher lauschten den Ausführungen. Foto:  zvg

Besucher lauschten den Ausführungen. Foto: zvg

Das Publikum kam  nicht nur aus Dürrenäsch, sondern aus der ganzen Region. Foto:  zvg

Das Publikum kam nicht nur aus Dürrenäsch, sondern aus der ganzen Region. Foto: zvg

Die Programmpunkte in den Räumlichkeiten erfreuten sich hoher Beliebtheit.Foto:  zvg

Die Programmpunkte in den Räumlichkeiten erfreuten sich hoher Beliebtheit.Foto: zvg

Alte, graue Wände und der Name Korki lassen schwach erahnen, was Dürrenäschs Industrie herstellte. Viele fuhren täglich drum rum, nahmen die Gebäude längst nicht mehr wahr und wussten doch so wenig, was hinter den Kulissen abging. So war es kein Wunder, dass ganz viele Gäste der Einladung folgten, sich die geheimnisvollen Gebäude der Korkindustrie von innen anzuschauen.

Geschichte lebendig gemacht

Ab etwa 1880 bis Mitte Sechzigerjahre produzierten verschiedene Industrielle Korkprodukte im Dorfzentrum von Dürrenäsch. Viele Spuren dieser Industrie sind nebst den Gebäuden nicht mehr sichtbar. Die Zeugnisse der einst florierenden Korkindustrie wichen in den letzten Jahrzehnten anderen Nutzungen. Trotzdem schaffte es die spannende Führung, Geschichten von Feuer, Schlangen und Pausenhorn aus dem damaligen Arbeitsalltag lebendig werden zu lassen. Fotoaufnahmen und Video-Interviews mit pensionierten Angestellten der Korki vermittelten an fünf Stationen des Rundganges ein dichtes Bild und liessen die Zuschauer da und dort staunen oder schmunzeln.

Anlass für die Aufarbeitung der Geschichte war die Derniere, die am Samstag gefeiert wurde. Der Titel der «letzten Vorführung», was Derniere bedeutet, galt sechs Gebäuden, die in nächster Zeit verschwinden werden. Im Rahmen des Festaktes wurden die Bauten, ihre Entstehungszeit sowie die veränderten Nutzungen vorgestellt und mit Musik der Dürrenäscher Musikgesellschaft gebührlich gewürdigt. Ruedi Sager, Initiator der Derniere, lag es sehr am Herzen, die Bevölkerung an der Veränderung teilhaben zu lassen. Wie er im Rahmen der Rede erwähnte, schaut man nicht nur in die Vergangenheit. Die Derniere markiert auch einen Schritt in die Zukunft. Die Korki-Fabrik weicht in nächster Zeit nämlich Wohnbauten. Das Neue, das am Entstehen ist, zeigt sich als gefälliges Projekt. Rund um den künftigen Aufenthaltsort Korki-Platz sind Mehrfamilien- und Reihenhäuser geplant. Spätestens beim Einweihungsfest wird man sich also wieder in der Korki treffen.

Mit kulturellem Angebot umrahmt

Umrahmt wurde das Programm von der Festwirtschaft in der eigens einberufenen Korki-Kantine. In schön beleuchtetem Industrieambiente lud die Männerriege Dürrenäsch die zahlreichen Besucher zu Speis und Trank. Die Örgeler aus dem Saastal unterhielten dazu die Gäste. Die vielen Räume der ehemaligen Industrie wurden Kulisse verschiedener Programmpunkte. So führte die Zirkusschule Compania Capriola ihre unterhaltsame Show vor, Lionel Umbricht, ein Wallartist aus St.Gallen, malte live ein riesiges Kunstwerk, oder ein Tretfahrzeugpark sowie ein Sagexbad liessen die Kinderherzen höherschlagen. Die altehrwürdigen Bauten kamen ein letztes Mal zum Einsatz und boten ein erstklassiges Ambiente für die Derniere.

Spätestens seit Samstag wissen die meisten Dürrenäscher eine Antwort auf die Frage, wieso die Industrie im Dorfzentrum Korki heisst. Wie Pascal Nater am Ende der Führung jeweils den Zuhörern mitgab, sind es diese Anekdoten der Zeitzeugen, die immer spannend bleiben werden, zu uns gehören und es wert sind, weiterzuerzählen. (pd/rfb)

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