Der Gemeindeammann ist Rot-Kreuz-Mitglied

Lukas Spirgi: «Die  Nachhilfe des Aargauer Jugendrotkreuzes ist besonders wichtig.» Foto: zvg
Lukas Spirgi: «Die Nachhilfe des Aargauer Jugendrotkreuzes ist besonders wichtig.» Foto: zvg

Leutwil Lukas Spirgi, jüngster Gemeindeammann im Kanton Aargau, zählt zu den rund 50000 Mitgliedern des Aargauer Roten Kreuzes.

Solidarität – ein Wort, das vor allem seit dem Ausbruch der Pandemie in der Öffentlichkeit an Bedeutung gewonnen hat. Für Lukas Spirgi jedoch gehört Solidarität schon länger zu seinem Leben. 2015 entschied er sich, Mitglied beim Roten Kreuz des Kantons Aargau zu werden – aus eben dieser Solidarität, wie er selbst erzählt: «Für mich ist es wichtig, denjenigen Menschen Hilfe zu bieten, die in finanzieller und sozialer Hinsicht mehr kämpfen müssen als ich», so der Leutwiler Gemeindeammann, der mit 27 Jahren jüngstes Gemeindeoberhaupt im Kanton Aargau ist. Ihm wurde an einer Rot-Kreuz-Tür-zu-Tür-Aktion vorgestellt, welche Hilfsprogramme das Schweizerische Rote Kreuz vor Ort anbietet, und das habe ihn überzeugt, denn: «Man ist sich vielfach gar nicht bewusst, dass Armut ein Problem ist, das nicht nur in Entwicklungsländern existiert, sondern auch im Kanton Aargau.»

Nachhilfe liegt ihm am Herzen

Lukas Spirgi ist die Nachhilfe des Aargauer Jugendrotkreuzes besonders wichtig. «Die Schülerinnen und Schüler, vor allem in der Primarstufe, und ihre Familien hatten es mit dem Homeschooling nicht leicht. In solchen Extremsituationen kommen die sozialen Differenzen stärker zum Vorschein», weiss der studierte Betriebsökonom. Deshalb sei das Nachhilfe-Angebot zurzeit noch wichtiger als sonst.

Auch hinter den anderen Rot-Kreuz-Dienstleistungen sieht Spirgi viel Sinnvolles. Im ländlichen Leutwil sei man sehr auf den Fahrdienst des Aargauer Roten Kreuzes angewiesen: «Auf dem Land sind die Wege lang, beispielsweise zum Arzttermin ins Spital.» Erst durch die Mitgliedschaft beim Aargauer Kantonalverband sei ihm bewusst geworden, dass das Rote Kreuz für mehr steht als Hilfseinsätze in Kriegsgebieten: «Bevor ich Mitglied wurde, hatte ich Bilder von weissen Geländewagen mit rotem Kreuz im Kopf, wenn ich an das Rote Kreuz dachte. Wie umfassend und engagiert das Rote Kreuz Kanton Aargau ist, wird einem erst dann richtig bewusst, wenn man Mitglied ist», sagt Spirgi.

Auf seiner Website listet er alle seine Mitgliedschaften auf. So schreibt er etwa, dass er passionierter Fussballer beim FC Seengen ist und Teil der Feuerwehr Leutwil-Dürrenäsch. Das Rote Kreuz Kanton Aargau ist die einzige Non-Profit-Organisation auf Spirgis Liste. «Ich möchte nicht überall Mitglied sein. Mir ist wichtig, dass ich weiss, was meine Spende bewirkt, und das ist beim Aargauer Roten Kreuz der Fall», so Lukas Spirgi. Mit dem transparenten Informationsfluss fühle er sich als Mitglied gut aufgehoben und er habe dadurch einen persönlichen Bezug zur Organisation entwickelt.

Persönlicher Kontakt geschätzt

Lukas Spirgi weiss, wie schwierig es geworden ist, neue Mitglieder zu gewinnen. Deshalb lobt er die Tür-zu-Tür-Werbeaktion des Aargauer Roten Kreuzes: «Heutzutage erhalten wir so viele Briefe, E-Mails und andere Nachrichten. Mit dem persönlichen Kontakt zu den Aargauerinnen und Aargauern grenzt sich das Rote Kreuz von anderen Organisationen ab und die Chancen steigen, Mitglieder zu gewinnen.»

Obwohl viele ältere Personen Mitglied beim Aargauer Roten Kreuz sind, empfiehlt Spirgi auch jungen Leuten eine Mitgliedschaft: «Im Moment hat man vielleicht das Gefühl, nicht auf die Dienstleistungen angewiesen zu sein. Trotzdem ist es eine gute Sache und ich bin mir sicher, dass ich in Zukunft froh sein werde, dass es das Aargauer Rote Kreuz noch gibt.»(SRK/kpe)

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