Weg mit den Goldruten und dem Einjährigen Berufskraut

Möriken-Wildegg: Die Gemeinde hat den Kampf gegen invasive Neophyten aufgenommen. Derzeit wird unter der Federführung von Creanatira an den Wegrändern am Chestenberg gearbeitet.
Es ist sehr heiss an diesem Nachmittag, als Matthias Betsche, Präsident von Pro Natura Aargau, Johannes Jenny, Geschäftsführer von Pro Natura Aargau, und Stefan Säuberli von der Forstkommission die kleine Gruppe besuchen, die am Chestenberg an der Arbeit ist. «Normalerweise arbeiten wir mit Gruppen von 10 Personen», erklärt Betsche. «Coronabedingt sind es jetzt nur fünf, damit der vorgeschriebene Abstand eingehalten werden kann.»
Als vorbildlich bezeichnet Jenny das Vorgehen der Gemeinde, die in Zusammenarbeit mit der Forstkommission und Pro Natura Aargau ein Bekämpfungsschema gegen die invasiven Neophyten ausgearbeitet hat. Damit soll ein gezielter und systematischer Einsatz gewährleistet werden. «Wir planen die Einsätze jeweils dort, wo die meisten Neophyten vorkommen», erklärt Säuberli.
«Invasive Neophyten stellen ein grosses Problem für die einheimische Flora und Fauna dar», stellt Betsche fest. «Sie können ganze Lebensräume fast als Monokultur überziehen und einheimische Pflanzen verdrängen.» Da Neophyten aus einem anderen ökologischen Kontext stammen, hätten sie auch andere Beziehungen zu anderen Arten. «Dadurch verarmt die Biodiversität überall dort, wo sich Neophyten ausbreiten.»
Drei-Säulen-Prinzip
Der Schutz der einheimischen Flora beruhe auf drei Säulen, umschreibt Säuberli das Vorgehen. Erstens werden mit Unterstützung von Creanatira, einer Tochtergesellschaft von Pro Natura Aargau, grosse Flächen von Neophyten befreit. Zweitens werde die Bevölkerung an einem Arbeitstag am 16. Juni über die Problematik informiert. Und drittens schliesslich sollen alle für das Problem Neophyten sensibilisiert werden und jeder persönlich in seinem Garten für deren Ausrottung sorgen.
Motivierte Helfer
«Die Leute sind sehr motiviert», lobt Tabea Bischof, die den Einsatz am Chestenberg leitet, ihre Gruppe. Im Moment würden vorwiegend Arbeitslose, Sozialhilfebezüger und Freiwillige beschäftigt, manchmal auch Zivis. «Es ist wichtig, die Pflanzen vor dem Versamen auszureissen», betont Jenny. Ein zweiter Durchgang ist für Juli/August vorgesehen. «Wenn wir die nächsten vier bis fünf Jahre intensiv daran arbeiten, sollten wir das Problem Neophyten in den Griff bekommen», ist Säuberli überzeugt.
Arbeitstag Neophyten: Samstag, 13. Juni. Treffpunkt Forstmagazin, 9 Uhr.