«Veganrocks» feiert Jubiläum
Othmarsingen Bettina Pfiffner führt seit zehn Jahren eine vegane Kochschule in Othmarsingen. Zum Jubiläum spricht sie über die Entwicklung der pflanzlichen Ernährung und ihr bisher grösstes Highlight.
Ich bin stolz auf jede einzelne Person, die ich inspirieren und mit feinem veganen Essen überzeugen konnte. Denn mit Genuss holt man die Menschen am einfachsten ab», sagt Bettina Pfiffner, die sich seit über zwölf Jahren rein pflanzlich ernährt und dieses Jahr mit ihrer veganen Kochschule «Veganrocks» ihr 10-Jahr-Jubiläum feiert.
«Ich habe damals aus der Not eine Tugend gemacht», sagt sie. Denn: Als sie begann, sich vegan zu ernähren, wurde sie von vielen nicht mehr zum Essen eingeladen. Um nicht mehr alleine kochen zu müssen, entstand die Idee von Kochkursen. «Daraus ist dann schnell eine Kochschule entstanden. Mit grossem Erfolg. Ich hätte nie gedacht, dass ich dies so lange mache.»
Nicht nur Veganer nutzen das Angebot
Heute führt Bettina Pfiffner in ihrem Kochstudio an der Lenzburgerstrasse, das sie sich gemeinsam mit Pia Eichenberger von Veganlicous teilt, jeden Monat mehrere Kochevents durch, dazu kommen Privatanlässe, Team-Events und immer öfters auch Polterabende. Zudem gibt die Ernährungsberaterin, die auch ein Wirtepatent besitzt, ihr Wissen in Workshops und Coachings für die Gastronomie weiter. Dieses Angebot wird jedoch noch wenig genutzt. «Ich würde die Betriebe gerne länger begleiten und fände es toll, wenn es nicht einfach ein veganes Gericht gäbe im Restaurant, sondern man gemeinsam etwas Geniales kreieren könnte – ein veganes Topseller-Produkt.»
Umso besser laufen dagegen ihre Kochkurse, die gut gebucht sind und sich grosser Beliebtheit erfreuen. Gekocht werden saisonale Schweizer Spezialitäten, aber auch Gerichte aus der südamerikanischen oder asiatischen Küche. Grosser Beliebtheit erfreut sich das vegane Tatar, aber auch der «Käse»-Kurs, bei dem die Teilnehmer vegane Käseersatzprodukte herstellen. «Oft höre ich den Satz: ‹Ich kann gut auf Fleisch verzichten, aber nicht auf Käse.› Als Schweizerin kann ich das sehr gut verstehen», zwinkert Pfiffner.
Früher gab es nur wenig Produkte
Wie gut, dass es da für fast alles eine Lösung beziehungsweise ein Ersatzprodukt, gibt. Denn: In den vergangenen zehn Jahren hat sich auf dem veganen Markt einiges getan, es gibt zahlreiche Innovationen und neue Produkte. «Vor zehn Jahren musste ich häufig auf Sojamilch setzen. Heute ist das Sortiment so gross, dass ich immer wieder neue Sachen entdecke und ohne Soja kochen kann, da es von vielen nicht gut vertragen wird.»
Auch können heutzutage die Zutaten häufig an einem Ort besorgt werden, statt wie früher verschiedene Fachgeschäfte zu besuchen oder vieles online zu suchen. Trotzdem wünscht sich die Tierfreundin, dass sich künftig noch vieles ändert. «Die Konsumenten haben einen grossen Einfluss. Werden pflanzliche Produkte mehr nachgefragt, so denke und hoffe ich, dass noch mehr geforscht wird, um unsere Nahrungsmittelquellen nachhaltiger und gesünder zu produzieren.» Getrieben von ihrer Passion, Tiere zu retten und nachhaltig und pflanzlich zu kochen, wird Bettina Pfiffner ihre Mission fortsetzen.
«Weitermachen, nicht aufgeben» lautet ihr Motto. «Ich bin stolz darauf, was ich in den vergangenen zehn Jahren erreicht habe.» Sie hofft, dass sie auch in den kommenden zehn Jahren ihre Botschaft von veganer Ernährung und gutem Essen weitergeben kann. Und: «Mein Wunsch wäre, dass keine Tiere mehr leiden müssen. Es motiviert mich, dass ich weiss, dass mein Tun einen Einfluss hat. Oftmals kommen Menschen zu mir und erzählen, wie sie inspiriert wurden und nun ab und an vegan kochen. Wenn wir alle häufiger pflanzlich essen, können wir viel für die Umwelt und gegen Massentierhaltung tun.»
Mehr zu «Veganrocks»: www.veganrocks.com.