Staufen plant, das Primarschulhaus abzubrechen
Staufen Das rasante Wachstum von Staufen hat Auswirkungen; auch auf die Primarschule. Ab dem Schuljahr 2026 muss die Schule durchgehend drei Abteilungen pro Jahrgang führen können. Es braucht neuen Raum. Der Gemeinderat handelt.
Die Machbarkeitsstudie für die Erweiterung des Schulraums vom beauftragten Architekten Martin Stierli zeigt zwei Varianten auf: einerseits einen Ersatzneubau an Stelle des Primarschulhauses oder einen freistehenden Neubau auf dem Schulareal. Der Gemeinderat hat sich für die Variante Ersatzneubau entschieden.
Am Politapéro begründete die Behörde den Abbruch des Primarschulhauses sowie den Ersatzneubau. Das Primarschulhaus aus dem Jahre 1966 ist renovationsbedürftig. Die Grundstruktur präsentiert sich als starr und es fehlen Gruppenräume. «Die sehr hohen Investitionen sind vorteilhafterweise in einen Ersatzbau zu stecken», findet Gemeinderat Gallus Zahno stellvertretend für das Gremium. Wichtige Argumente bilden ferner die gewonnene Konzentration der Schulhäuser und die Tatsache, dass die Erweiterungsreserven im Süden erhalten bleiben und so der Landverbrauch minimiert wird.
Der Gemeinderat ersucht die Einwohnergemeindeversammlung vom 8. Juni um einen Kredit von 160000 Franken, damit eine Studie durch Architekten finanziert werden kann. Der Ersatzneubau dürfte wohl dreistöckig daherkommen und rund neun Millionen Franken kosten.
Ein neues Kapitel
Bei der Behandlung des Baugesuches für die Nachnutzung des Modehauses Beyeler passierte vor fast 20 Jahren ein Formfehler, indem die Baubewilligung nicht im Amtsblatt publiziert wurde. 2009 löste der Verkehrsclub Schweiz damit einen Rechtsstreit aus. Es folgten zähe Verhandlungen über den Formfehler und über den rechtswidrigen Zustand. Nun soll die Gemeindeversammlung in der Bau- und Nutzungsordnung ergänzende Vorschriften über den LenzoPark samt Parkierung beschliessen. Dies als rechtliche Basis für ein noch abzuwickelndes Baugesuchsverfahren. Der LenzoPark mit einem neuen Kapitel – aber nicht mit dem letzten. Gemeinderat Urs Welti hatte als Finanzminister eher leichtes Spiel, das hervorragende Rechnungsergebnis 2021 zu erläutern. Staufen erzielte beim Jahresumsatz von 15,8 Millionen Franken einen Gewinn von knapp 1,1 Millionen Franken. Dies vor allem dank höherer Steuereinnahmen und der Budget- und Ausgabendisziplin. Urs Welti deutete eine Steuererhöhung an, kann aber über den Zeitpunkt verständlicherweise keine Angaben machen.
Katja Früh führte seit ihrer Wahl als Frau Gemeindeammann erstmals durch einen Politapéro. Souverän und ausstrahlend. Auffallend: kein Gemeinderatstisch mehr, kein Rednerpult, kein klobiges Mikrofon. Die lockere Aufmachung mit dem Stehtisch, gedeckt mit einem weissen Tischtuch, wirkt sympathisch. Ein bescheidenes Zeichen des Gemeinderates für mehr Bürgernähe?