Regieren funktioniert wie eine Seilschaft am Berg

Dintikon Mit flotten Klängen eröffnete die Musikgesellschaft Dintikon unter der Leitung von Andi Huber die Bundesfeier – wie seit vielen Jahren bereits am 31. Juli. Rund 150 Gäste lauschten den Worten von Regierungsrat Markus Dieth.

Der heruntergekommene Bündner: Regierungsrat Markus Dieth (links) erhielt von Gemeindeammann André Meyer ein Geschenk. Foto: Peter Winkelmann
Der heruntergekommene Bündner: Regierungsrat Markus Dieth (links) erhielt von Gemeindeammann André Meyer ein Geschenk. Foto: Peter Winkelmann

Gemeindeammann André Meyer freute sich, dass so viele hinauf zum Holzhof oben bei der Pirolhütte gekommen waren. Natürlich fehlten in seiner kurzen Begrüssungsansprache die aktuellen Stichworte wie Pandemie und Ukrainekrieg nicht, «aber letztendlich dürfen wir alle glücklich sein, dass wir hier in der Schweiz nach wie vor in Wohlstand und Frieden leben».

Schon vor zwei Jahren sollte Regierungsrat Markus Dieth als Redner im Holzhof auftauchen. Aber verschoben ist nicht aufgehoben, sagte sich der Gemeinderat und freute sich, dass er für dieses Jahr zusagte.

Auch Dieth erwähnte die Situation im Osten Europas: «Die letzten Monate haben unser Land schon etwas durcheinander gebracht, Versorgung, Strom, Gas – alles liegt etwas im Nebel. Niemand weiss genau, was auf unser Land, unsern Kanton zukommt.» Als Finanzdirektor sprach er selbstverständlich auch von der finanziellen Lage im Kanton. Der Kanton Aargau ist praktisch schuldenfrei, denn genau wie im privaten Bereich üblich, hat auch er das Erwirtschaftete auf die Seite gelegt. «Diese Situation beruhigt auch den Finanzdirektor», stellte Dieth zufrieden fest, «es ist wichtig für die Zukunft, wo wir stehen.»

Er beschrieb die Situation wie eine Seilschaft am Berg, wobei er seine Herkunft erwähnte: «Ich bin in Davos aufgewachsen, lebe aber schon lange in Wettingen – ich bin sozusagen ein heruntergekommener Bündner.» Eine Seilschaft müsse in jeder Situation zusammen funktionieren, das gehe aber nur, wenn alle in die gleiche Richtung ziehen. Wichtig sei aber auch, dass man bei Unstimmigkeiten einen Zwischenhalt einschalte, die momentane Situation gemeinsam bespreche und nach Lösungen suche. «Dabei darf man aber nicht stillstehen, sondern muss im Team entscheiden, welchen Weg man gehen will. Und dann den gewählten Weg konsequent weitergehen.»

Regierungsrat Dieth freut sich jedes Mal auf die Nationalhymne, auch darum, weil die Hymne von Alberich Zwyssig, einem Zisterziensermönch des Klosters Wettingen zu einem von ihm leicht veränderten Text von Leonhard Widmer aus dem Jahr 1840, komponiert wurde. «Einheit in der Vielfalt, wir alle sind vielfältig, wir sind eine Vielfalt, aber auch eine Einheit», sagte Dieth zum Schluss und freute sich auf die gemeinsam gesungene Nationalhymne, begleitet von der MG Dintikon.

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