«Räbeliechtli, Räbeliechtli, wo gasch hii?»

Möriken-Wildegg Der alljährliche Räbeliechtliumzug: das Highlight, das direkt auf Halloween folgt. Mit selbstgeschnitzten Räben zog Gross und Klein am Donnerstag in Möriken-Wildegg durch die dunklen Strassen.

Strahlende Kinderaugen mit leuchtenden Räbeliechtli.Foto: Romi Schmid

Strahlende Kinderaugen mit leuchtenden Räbeliechtli.Foto: Romi Schmid

«I goh mit minere Laterne»: Die fantasievollen Räben begeisterten Gross und Klein.Foto: Romi Schmid

«I goh mit minere Laterne»: Die fantasievollen Räben begeisterten Gross und Klein.Foto: Romi Schmid

Kreativ geschnitzte Räben.Foto: Romi Schmid

Kreativ geschnitzte Räben.Foto: Romi Schmid

Beinahe mystisch: Die hellen Laternen erleuchteten die dunkle Nacht.Foto: Romi Schmid

Beinahe mystisch: Die hellen Laternen erleuchteten die dunkle Nacht.Foto: Romi Schmid

Helle Lichter erhellen die Nacht.Foto: Romi Schmid

Helle Lichter erhellen die Nacht.Foto: Romi Schmid

Wenn der Räbeliechtliumzug angesagt ist, dann wird es still im Dorf. So auch vergangene Woche, als 200 Mädchen und Jungen im Alter von vier bis acht Jahren mit ihren leuchtenden Räben durch die Dunkelheit zogen.

Brauch aus dem Mittelalter

Der herbstliche Brauch stammt ursprünglich aus dem Mittelalter. Damals gehörte die Räbe, ähnlich wie die Kartoffel, zu den Grundnahrungsmitteln der Bauern. Je mehr Räben gegen Ende der Erntezeit geerntet werden konnten, desto grösser war die Versorgungssicherheit im kommenden Winter. Das wurde mit einem Gottesdienst gefeiert. Den Weg zur Kirche beleuchteten kleine Räbeliechtli. Diese ursprüngliche Bedeutung des Räbeliechtliumzugs ist heute nicht mehr aktuell. Die Umzüge sind stattdessen zu einem wichtigen Fest für die Kinder geworden. «Der Umzug ist einer der vielen Vorboten auf die ruhigere Zeit, wo die Nacht sich schon früh ankündigt. Es ist einfach eine wunderbare Möglichkeit, die Herbstzeit gemeinsam zu feiern und die Gemeinschaft und die Verbundenheit zur Schule zu stärken», sagt Schulleiter Jörg Sennrich.

«Schön, Traditionen zu leben»

Auch Anina Grenacher, Klassenlehrperson einer 1. Primarklasse, ist an diesem Abend mit ihren 23 Schülern am Räbeliechtliumzug unterwegs. Die Schüler singen fröhlich Räbeliechtllieder, hie und da erlischt eine Kerze, und Anina Grenacher eilt schnell mit dem Feuerzeug zu Hilfe. «Ich finde es wertvoll, wenn Traditionen gelebt werden. Sie schaffen ein schönes Miteinander und bleiben den Kindern besonders in Erinnerung», sagt sie. Ein grosses Glück sei, dass der Regen wenigstens beim Umzug kurz aufgehört habe, so die Klassenlehrerin. Denn: Nachdem es den ganzen Tag wie aus Eimern geschüttet hatte, kamen die Kinder trocken durch den Umzug. Nach dem rund halbstündigen Marsch durch die Dunkelheit gelangten die Schüler wieder zurück auf den Schulhausplatz, wo sie Eltern und Zuschauern Lieder vortrugen und der Regen wieder einsetzte. Im Anschluss gab es für die Kinder den traditionellen Schoggigipfel.

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