Neuer Gemeindeschreiber mit viel Erfahrung
Hendschiken Per 1. Januar hat Michael Schaeren seine Tätigkeit als Gemeindeschreiber aufgenommen. Der 59-Jährige hatte zuvor eine eigene Firma und bringt über 30 Jahre Erfahrung als Gemeindeschreiber mit.
Hendschiken hat einen neuen Gemeindeschreiber. Die Geschicke der Verwaltung leitet neu Michael Schaeren. Er übernimmt die Nachfolge von Corinne Zemp und Michelle Lang, die sich die Stelle im Jobsharing geteilt haben. «Ich freue mich ausserordentlich auf meine neue Aufgabe und bin gut gestartet», sagt Schaeren. Seine Einarbeitung begleitet Michelle Lang noch bis Ende Februar. Corinne Zemp bleibt der Verwaltung, befristet auf Mandatsbasis, vorerst erhalten.
Schaeren bringt viel Erfahrung mit
Der 59-Jährige ist ein Quereinsteiger. Seine berufliche Laufbahn hat der Basler bei seinem Vater im Treuhandbüro gestartet. Nach der kaufmännischen Ausbildung verblieb er im väterlichen Betrieb. So hatte er die Möglichkeit, nach der Rekrutenschule weiterführende militärische Kaderausbildungen zu leisten und die notwendige Zeit in das Abverdienen zu investieren. Als Leichtathletiktrainer und Leiter von Ferien- und Sportlagern konnte er die erworbenen Führungseigenschaften auch in seinem freizeitlichen Engagement praxisnah anwenden.
Nach einem Auslandaufenthalt 1988, als Assistant Food and Beverage Manager in einem Singapurer Hotel, trat er 1989 eine Stelle im Sportamt Basel-Stadt an. Zwei Jahre später wechselte er als Adjunkt ins Militärdepartement Basel-Stadt. Mit gut gefülltem Rucksack stellte er sich im Herbst 1993 einer öffentlichen Urnenwahl zum Gemeindeschreiber der neu vom Kanton Bern ins Baselbiet gewechselten Laufentaler Gemeinde Dittingen. Berufsbegleitend bildete er sich an den Fachhochschulen Nordwestschweiz in Basel und Windisch im Public Management weiter. Als Gemeindeschreiber war Schaeren zwölf Jahre im basellandschaftlichen Dittingen und sechs Jahre in Zunzgen im Oberbaselbiet tätig, bevor es ihn 2012 in den Kanton Aargau, nach Dottikon, verschlug. Dort leitete er rund acht Jahre die Geschicke der Verwaltung als Gemeindeschreiber, bis es ihn 2020 in die Selbstständigkeit zog. «Nach fast 30 Jahren als Gemeindeschreiber wollte ich mein eigener Chef sein», erinnert sich Schaeren. Er gründete eine Einzelfirma mit dem Kerngeschäft von administrativen Dienstleistungen.
Nun nimmt er seine Tätigkeit als Gemeindeschreiber wieder auf. Was ist passiert? «Die omnipräsente Coronakrise schwebte wie ein Damoklesschwert über meiner Selbstständigkeit. Es war der falsche Zeitpunkt», so Schaeren. Zudem sei er kein Eigenbrötler – er freue sich, nun wieder im Team zu arbeiten und gemeinsam etwas zu bewirken. «Ich habe mir gesagt: Schuster, bleib bei deinen Leisten», so Schaeren.
Umzug in den Aargau
Der mit seinem Lebenspartner in Kleinbasel wohnhafte Schaeren hat in Hendschiken ein 100-Prozent-Pensum inne – zuvor wurde die Stelle des Gemeindeschreibers im Jobsharing wahrgenommen. Fünfmal wöchentlich fährt er mit dem Auto von Basel nach Hendschiken, rund 50 Minuten braucht er von Tür zu Tür. Langfristig möchte Schaeren in der Region sesshaft werden. «Das Pendeln ist bei den heutigen Verkehrsverhältnissen nur eine Übergangslösung. Ich schätze es, dort zu wohnen, wo ich auch arbeite – gerade als Gemeindeschreiber ist es mir wichtig, mich mit dem Dorf und den Einwohnern zu identifizieren», so Schaeren.
Gross müsse sie nicht sein, die Wohnung, vielleicht 2,5 Zimmer. Am besten in Hendschiken oder in der näheren Umgebung – und ruhig gelegen. «Basel ist hektisch und laut genug. Mit zunehmendem Alter sucht man das Quirlige, das Actionhafte nicht mehr, sondern einen Ruhepol zum Geniessen und Abschalten», so Schaeren.
Gestartet in Hendschiken sei er sehr gut, die Mitglieder des Gemeinderates sowie die Mitarbeitenden haben ihn gut aufgenommen. «Hendschiken ist mit rund 1350 Einwohnern eine eher kleine Gemeinde. Hier kann ich mich mit meinem Team in der Verwaltung einbringen und aktiv etwas bewirken. Miteinander und unterstützend. Ich bin absolut überzeugt, dass ich hier am richtigen Ort bin.»