Konstante Wassertemperatur zur Freude aller Frühschwimmer
Rupperswil/Auenstein: Im zweiten Teil der Sommerserie «Badis in der Region» bietet das Schwimmbad Rupperswil-Auenstein – nebst Möriken-Wildegg – ein grosses Plus an Mehrqualität: Die Wassertemperatur sinkt nämlich nie unter 23 Grad.
Das Schwimmbad Rupperswil-Auenstein wurd 1948 eröffnet. Nach dem Bau des Kraftwerks Rupperswil-Auenstein in den Jahren 1942–1945 wurde direkt bei der Aarebrücke Rupperswil–Auenstein das Schwimmbad gebaut. Es ist nicht gross, dafür sehr familiär. «Und es bietet heute – nach rund 70 Jahren Betriebszeit – viele kleine Pluspunkte gegenüber den umliegenden Bädern», sagt Badmeister-Stellvertreterin Christine Schuster.
Die Badi für «Warmduscher»
Wem das Wasser schnell zu kalt ist, der ist in der Badi Rupperswil-Auenstein genau richtig: Die Wassertemperatur fällt nämlich nie unter 23 Grad. So lässt sich auch wunderbar schwimmen, wenn der Sommer noch etwas Anlaufschwierigkeiten zeigt: Geheizt wird mit der Ab wärme vom Kraftwerk.
Diese Saison ist ja coronabedingt etwas anders. In der Badi Auenstein nicht nur deswegen. Mit dem Umbau des Kraftwerks fällt diese Saison auch das «warme» Wasser aus. Für gestandene Frühschwimmer ungewohnt. «Es ist schon ein Unterschied, ob die Wassertemperatur nun statt 25 Grad nur knapp über 20 Grad liegt», meint ein Stammgast, «aber nächste Saison ist schon alles wieder ganz normal.»
«Frag den Schorsch, er weiss alles»
Dieser Spruch ist in der Badi Auenstein allgegenwärtig. Kein Wunder, ist «Schorsch» doch schon seit 39 Jahren Badmeister. «Schorsch» alias Georges Hächler trat die Stelle im Jahre 1982 an und die nächste Saison wird seine letzte sein. 40 Jahre Badmeister im Schwimmbad Rupperswil-Auenstein. «Eigentlich wollte ich nur ein paar Jahre ausprobieren, wie das ist», sagt Georges Hächler lachend. «Aber es kommt ja sowieso immer anders als man denkt.» Im März 2022 geht er in Pension.
In all den Jahren wurde die Badi immer wieder erneuert. Die Aussenmauern wurden bemalt, die Garderobentüren gestrichen, die Parkplatzeinteilung gebaut oder der Zaun um die Badi zur Aare aufgebaut. «Das meiste habe ich mit den jeweiligen stellvertretenden Badmeistern selber gemacht», zählt Hächler die Arbeiten während der «Winterzeit» auf.
Das Schwimmbad Rupperswil-Auenstein ist die behindertenfreundlichste Badi weit und breit ist. Sie hat nebst entsprechenden Toiletten und Duschen auch einen Behindertenlift. «Auch waren wir die erste Badi, die schon 2003 einen Defibrillator angeschafft hat», sagt Hächler mit Bezug auf die vielen Investitionen und Erneuerungen zum Wohle und zur Sicherheit der Badegäste.
Auch Christine Schuster schwärmt von der familiären Stimmung in der Badi. 2014 startete sie ihre «Schwimmbad-Karriere» an der Kasse. Weil es ihr hier sehr gut gefiel und sie mit Badmeister Georges Hächler den perfekten «Schorsch» hatte, bildete sie sich zur Rettungsschwimmerin aus. So konnte Christine Schuster auch die Aufsicht übernehmen. Seit 2017 ist sie stellvertretende Badmeisterin.
Zusammen sind sie ein gutes und aufmerksames Team. Während dem Interview richten beide ihre Aufmerksamkeit mehr auf die Badenden als auf den Journalisten vom Lenzburger Bezirks-Anzeiger/Der Seetaler/Lindenberg. Die Sicherheit der Gäste steht an oberster Stelle.
Schwimmen und fein speisen
Der Name «Kiosk» in der Badi ist ziemlich untertrieben. Natürlich gibt es hier Getränke, Glacés und Süssigkeiten. Aber schaut man auf die Speisekarte, knurrt schon der Magen. Heiss begehrt ist der Badiburger, aber auch die Salatvariationen mit Knusperli oder Pouletbrust sind sehr beliebt. Wer nur an der Badi vorbei- marschiert oder -fährt, kann am strassenseitigen Fenster «à la takeaway» bestellen und geniessen.
Manuela Ott hat nach verschiedenen Stellen als Restaurationsfachfrau hier den richtigen Job gefunden, wie sie sagt. «Es macht riesig Spass in der Badi, hier kann ich mich als Leiterin voll ausleben.» Damit meint Ott die Freiheit, ihren Arbeitsplatz so einzurichten, wie sie es gerne hat. Angestellt und «abbeordert» an den Kiosk ist Manuela Ott vom Hotel Krone in Lenzburg.
Badmeister – nicht nur ein «Schoggi-Job»
Interview Drei Fragen an Christine Schuster, Badmeister-Stellvertreterin.
Der Badmeisterjob ist sehr verantwortungsvoll, Ihnen macht diese Arbeit aber sehr viel Freude. Woran liegt dies in Ihrem Fall?
Christine Schuster: Ich mag den Kontakt mit Menschen und liebe es, an der frischen Luft zu arbeiten. Es ist ein vielseitiger Job, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Es gibt viele technische Arbeiten, die interessant und abwechslungsreich sind.
Sie sind das ganze Jahr festangestellt, die Badesaison dauert aber nur rund fünf Monate. Was sind ihre «Winteraufgaben»?
Es gibt viele Instandhaltungsarbeiten, diverse Sachen, die neu gestrichen oder ersetzt werden müssen. Die Bäume müssen geschnitten und das Laub muss aufgenommen werden. Der Rasen wächst auch nicht nur während der Badesaison.
Georges Hächler sagte mal in einem Interview: «Wir werden beim Arbeiten braun». Ist es ein «Schoggijob»?
Für mich ist es wirklich ein Traumjob. Ich bin sehr gerne in der Badi. Natürlich ist dies nicht immer ein «Schoggijob». Denn auch wenn es so aussieht, als tue man nichts neben dem Becken, ist dies überhaupt nicht so. Die Augen schwenken immer wieder übers Wasser, um mögliche Gefahren vorauszu- ahnen. Dann ist natürlich auch noch die Überwachung der Wasserqualität – und gerade dieses Jahr besonders wichtig ist die Einhaltung der Sauberkeit und desinfizieren, desinfizieren und nochmals ...! (PWi)