Kohle aus pflanzlichem Abfall

Möriken-Wildegg Die Pflanzenkohle Schweiz AG kündigt die Errichtung einer innovativen Pyrolyse-Anlage zur Herstellung von Pflanzenkohle an sowie die Partnerschaft mit der Inkoh AG mit Sitz in Landquart.

Sie befassen sich  mit der Herstellung von Pflanzenkohle: Christoph Nyfeler, Gründer der Pflanzenkohle Schweiz AG, und Gion Willi, Geschäftsführer von Inkoh AG.Foto: zvg
Sie befassen sich mit der Herstellung von Pflanzenkohle: Christoph Nyfeler, Gründer der Pflanzenkohle Schweiz AG, und Gion Willi, Geschäftsführer von Inkoh AG.Foto: zvg

Die Anlage wird in Wildegg direkt neben der Schweizer Mälzerei AG sein und soll einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft leisten, wie Circular Economy Unternehmer Christoph Nyfeler bekannt gibt. Zudem wurde ein Betriebsvertrag mit der Inkoh AG, dem führenden Anbieter von Schweizer Pflanzenkohle, unterzeichnet. Christoph Nyfeler wird innerhalb der Inkoh AG die Rolle für den Vertrieb der CO2-Zertifikate einnehmen.

«Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der Pflanzenkohle Schweiz AG und mit Christoph Nyfeler. Zusammen wollen wir hochwertige Schweizer Pflanzenkohle herstellen und den Markt bedienen», sagt Gion Willi, Geschäftsführer der Inkoh AG. Regionalität, Qualität und Verlässlichkeit seien ihnen sehr wichtig und man wolle zielgerichtet einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele in der Schweiz beitragen. Die Pyrolyse-Anlage werde eine wegweisende Technologie von CTS Schuster einsetzen, die es ermöglicht, organische Materialien wie Biomasse und landwirtschaftliche Pflanzenreste in ein stabiles und kohlenstoffreiches Endprodukt, Pflanzenkohle, umzuwandeln.

Zahlreiche Anwendungen möglich

Diese Pflanzenkohle kann dann als Bodenverbesserer, als Tierfutterzusatz in der Landwirtschaft und im urbanen Raum als technisches Baumgrubensubstrat eingesetzt werden, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen, die Wasserretention zu verbessern und die Nährstoffaufnahme der Pflanzen zu unterstützen.

Weitere Anwendungen der Pflanzenkohle finden sich als Zuschlagstoff in Baumaterialien und als weiter veredeltes Produkt in Schweizer Aktivkohle.

«Die Pflanzenkohle-Produktion ist eine vielversprechende und nachhaltige Lösung, um den Klimawandel anzugehen und gleichzeitig die Landwirtschaft zu unterstützen», sagt Christoph Nyfeler, Gründer und Inhaber von Pflanzenkohle Schweiz AG. «Unsere Anlage wird nicht nur hochwertige Pflanzenkohle produzieren und den Kohlenstoffkreislauf schliessen, sondern auch dazu beitragen, die lokale Energieversorgung zu verbessern, indem wir bis zu 4,5 Gigawatt elektrische Energie erzeugen. Somit sind wir komplett autark und können etliche hundert Wohneinheiten ganzjährig mit Strom versorgen.»

Modernste Technologie

Die Pyrolyse-Anlage werde über modernste Technologie verfügen, um einen effizienten und umweltfreundlichen Betrieb zu gewährleisten. Sie werde über eine hohe Kapazität von 1600 Tonnen Pflanzenkohle verfügen und in der Lage sein, eine grosse Menge an regionaler Biomasse und landwirtschaftlichen Pflanzenresten zu verarbeiten.

Die Errichtung der Pyrolyse-Anlage wird voraussichtlich im ersten Quartal 2024 abgeschlossen sein, und die Produktion von Pflanzenkohle wird kurz darauf beginnen. Pflanzenkohle Schweiz AG hat für den Betrieb der Anlage einen Betriebsvertrag mit der Inkoh, mit Sitz in Landquart, abgeschlossen – dem führenden Anbieter von Schweizer Pflanzenkohle. Gion Willi bestätigt: «Wir befassen uns seit einigen Jahren mit dem Thema Pflanzenkohle und betreiben erfolgreich eigene Pyrolyseanlagen im Kanton Graubünden. Unsere enge Zusammenarbeit mit der Forschung ermöglicht uns, innovative Pflanzenkohle-Produkte zu entwickeln und schweizweit zu vermarkten. Die Zusammenarbeit mit der Pflanzenkohle Schweiz AG erschliesst wertvolle Synergien und stärkt unsere schweizweite Expansionsstrategie.» (pd/lba)

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