«Ich freue mich auf mein neues Amt»
Rupperswil Die amtierende Frau Gemeindeammann Mirjam Tinner verlässt den Gemeinderat auf Ende dieses Jahres. Als Nachfolger führt Daniel Marti (Die Mitte) künftig die Geschicke der Gemeinde.
Er ist 35-jährig, studiert Angewandte Psychologie und übernimmt in zwei Wochen das Amt des Gemeindeammanns: Daniel Marti. Der bisherige Vizeammann tritt per 1. Januar die Nachfolge von Mirjam Tinner an, die Mitte Jahr ihren Rücktritt als Frau Gemeindeammann bekannt gegeben hat.
Daniel Marti (Die Mitte) hatte sich bei der Wahl im Oktober gegen Konkurrent Raphael Wyder (SVP) durchgesetzt und holte sich mit 878 Stimmen den Sieg.
«Ich freue mich sehr auf mein neues Amt und die Herausforderungen, die auf mich warten», sagt Daniel Marti. Daniel Marti ist in der Gemeinde aufgewachsen, hat in Rupperswil und Hunzenschwil die Schulen besucht, kennt Land und Leute bestens. Mit seiner ruhigen und motivierten Art geht der junge Kommunalpolitiker offen auf die Leute zu und hat ein Ohr für alle.
Ein Jahr, viele Neuanfänge
Daniel Marti ist seit 2018 im Gemeinderat und seit 2021 Vizeammann. Sich für die Wahl zum Ammann aufzustellen, habe er sich lange und gut überlegt.
Denn: Für Daniel Marti stehen im kommenden Jahr gleich einige Herausforderungen an: Neben dem neuen Amt als Gemeindeammann schliesst der engagierte Politiker im Sommer sein Studium der Angewandten Psychologie ab und wagt somit auch beruflich einen Neuanfang. «Eigentlich bin ich gelernter Elektromonteur. Im Militär habe ich meine Leidenschaft für Psychologie entdeckt und mich entschlossen, mich in diese Richtung weiterzubilden», so Marti. Gesagt, getan: In einem Teilzeitpensum studiert er seit 2019 Angewandte Psychologie. Nach seinem Bachelorabschluss im Sommer geht es auf Jobsuche – möglich ist ein 40- bis 50-Prozent-Pensum neben dem Gemeindeammannposten. Hinzu kommen Einsätze im Dienst der Schweizer Armee als stellvertretender Kommandant eines Bataillons. «Im neuen Jahr gibt es viel zu tun, aber ich nehme alles Schritt für Schritt», sagt Daniel Marti, der seit 13 Jahren glücklich liiert ist.
Herausforderungen für Rupperswil
Viel zu tun gibt es auch im Gemeinderat. Für Rupperswil sieht der künftige Ammann drei Herausforderungen: erstens die Verwaltung. Diese gelte es, für die Zukunft fit zu machen; digitaler, vernetzter, effizienter. Zweitens die Infrastruktur. Diese gelte es, analog dem Bevölkerungswachstum auszubauen. «Unser Bevölkerungswachstum ist überproportional, das löst entsprechend Herausforderungen in der Infrastruktur – Schulen, Kindergärten, Verkehr, Versorgung, Vereine und vieles mehr – aus», so Marti. Und – last but not least – die Finanzen: «Rupperswil hat mit 30 bis 35 Millionen Franken in den nächsten zehn Jahren bei gleichzeitig sinkender Steuerkraft einen sehr hohen Investitionsbedarf», erklärt Marti.
«Wir haben Herausforderungen in jedem Bereich. Es wird eine herausfordernde Zeit, aber ich bin überzeugt, dass wir diese als Gemeinderat und Gremium kompetent für Rupperswil lösen können.»
Ein Geschäftsführer für Rupperswil
Als Erstes möchte der Mitte-Politiker einen Geschäftsführer für die Gemeinde einsetzen. Rund die Hälfte aller Schweizer Gemeinden sind bereits in einem solchen «Geschäftsführermodell» organisiert: Die Verwaltung wird von einem Geschäftsführer geleitet und damit die Politik – also der Gemeinderat – entlastet. Der Gemeinderat und der Gemeindeammann fungieren als «Verwaltungsrat», das Tagesgeschäft übernimmt die Verwaltung. «Ich bin überzeugt von diesem Modell. Es ist ein Modell mit Zukunft, das die Verwaltung stärkt», so Marti. Wer der neue Geschäftsführer wird, ist derzeit noch offen – «der Rekrutierungsprozess läuft», verrät Marti.
Ebenfalls offen ist, wer die Gemeinde künftig als Vizeammann führen wird: Bei den Vizeammann-Ersatzwahlen am Sonntag waren gleich drei Mitglieder des Gemeinderates angetreten: Jasmin Bühler-Hofer (FDP), Fabian Wildi (parteilos) und Raphael Wyder (SVP). Weil das absolute Mehr nicht erreicht wurde, findet im Februar ein zweiter Wahlgang statt.
Es bleibt somit auch im neuen Jahr spannend.