Hotel Aarehof passt sich dem Zeitgeist an

Möriken-Wildegg Frisch, regional und modern: Das Hotel Aarehof mit seinen 59 Zimmern und Apartments hat sich einen neuen Look verpasst.

Wollen mit dem Restaurant neue Wege gehen: Küchenchef Mike Auer und Direktor Manuel Gruber. Foto: Romi Schmid

Wollen mit dem Restaurant neue Wege gehen: Küchenchef Mike Auer und Direktor Manuel Gruber. Foto: Romi Schmid

Neuer Look: Das Restaurant Lavande wirkt frisch und modern. Foto: Romi Schmid

Neuer Look: Das Restaurant Lavande wirkt frisch und modern. Foto: Romi Schmid

Alles begann mit einem defekten Wasserrohr im Sommer 2021: Im ersten Stock des Hotels war ein altes Rohr gebrochen, Zimmer und Restaurant standen zentimeterhoch unter Wasser. Ein Jahr später dasselbe: Handwerkerpfusch? Direktor Gruber wehrt ab: Das Problem sei eine vor Jahrzehnten zubetonierte unversiegelte Rohrleitung gewesen, dies habe man erst beim zweiten Wasserschaden bemerkt, das Problem konnte behoben werden. «Ich bin froh, dass die Ursache schlussendlich gefunden wurde», so der 38-Jährige, der seit Dezember die Leitung des Hotels innehat.

Schliessen musste das Hotel aufgrund der beiden Wasserschäden nicht: Im Sommer 2021 war das Hotel coronabedingt ohnehin geschlossen, und diesen Sommer konnte das Restaurant dank des guten Wetters auf die Terrasse verlegt werden. Mit den Sanierungsarbeiten hat das Hotel Aarehof das Notwendige mit dem Sinnvollen verbunden und dem Hotel und dem Restaurant einen neuen Look verpasst: «Wir haben praktisch das ganze Untergeschoss saniert und viel verändert», so Gruber.

Neues kulinarisches Konzept

Bislang war das Restaurant des Hotels, das Restaurant Lavande, als klassisches Fischrestaurant in den Köpfen der Menschen verankert. «Mit der Sanierung sind wir jünger und moderner geworden, wir legen unser altes Image nach und nach ab», erklärt der Österreicher.

Auch das kulinarische Konzept wurde im Zuge der Sanierungsarbeiten angepasst: «Inspirationen aus der Heimat und der ganzen Welt prägen die neue Menükarte», erklärt der 28-jährige Küchenchef Mike Auer. Der Safenwiler ist seit einem Jahr im Amt und erklärt: «Ich lebe fürs Kochen und wollte nie etwas anderes machen. Es ist schade, dass viele diesen Beruf nicht mehr als erstrebenswert betrachten.»

Wie aus Mutters Küche

Auer serviert eine gut bürgerliche Küche, vieles handgemacht und mit regionalen Produkten, aber «alles ohne Chichi». Dies steht auch in der Karte: Fleisch vom heissen Stein, Cordon bleu, Gnocchi, Salat vom Markt, Lachsfilet – um nur einige Gerichte zu nennen.

«Wir interpretieren Schweizer Gerichte mit regionalen Produkten», so Auer. Auch einige vegane Produkte finden sich auf der Speisekarte, so etwa vegane Cevapcici. «Rund 50 Prozent der Gäste sind heute Flexitarier, da muss die Menükarte mithalten», erklärt er. Freundlichkeit vor und Qualität auf dem Teller: Das neue Konzept kommt an. «Wir erhalten viele positive Rückmeldungen», freut sich Gruber. Trotzdem gebe es noch Luft nach oben. «Wir möchten in der Region wahrgenommen werden als tolles, lokales Restaurant und Hotel.»

Flaute am Wochenende

Der Aarehof befindet sich an bester Lage beim Bahnhof, wo sich nicht nur an sonnigen Tagen viele Einheimische und Touristen tummeln.

Trotzdem bleiben die unter der Woche so zahlreichen Gäste am Wochenende aus: Kaum Tages- und Businessgäste sowie mangelnde Anlässe und Veranstaltungen zwangen das Hotel seit August dazu, die Türen am Wochenende zu schliessen. Ein Konzept, das sich laut Gruber zumindest für die Mitarbeiter bewährt: «Wir machen unseren Umsatz unter der Woche und können den Mitarbeitern so eine bessere Work-Life-Balance bieten.» Diese sei, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels, besonders wichtig.

Aber: Natürlich hoffe man, am Wochenende irgendwann wieder öffnen zu können und dass wieder mehr lokale Firmen und Einheimische Anlässe im Hotel durchführen. Platz dafür ist genug: Fünf Bankett- und Meetingräume stehen dafür zur Verfügung.

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