Grosse Ortsplanungsrevision
Auenstein In Auenstein hat die revidierte Ortsplanung bis zum 13. Dezember öffentlich aufgelegen. Ein massgeschneidertes Planwerk, das auf dem «Räumlichen Leitbild Auenstein 2040» basiert, erarbeitet mit der Bevölkerung.
Die Revision der Bau- und Nutzungsordnung ist keineswegs im Glashaus entstanden. Bereits vor über sechs Jahren suchte der Gemeinderat mit den Bewohnern das Gespräch, um ihre Bedürfnisse und Anliegen mittels einer Bevölkerungsumfrage und zwei Workshops kennen zu lernen. Die Bevölkerungsumfrage hatte einen grossen Rücklauf und galt als sehr aussagekräftig.
Die tolle Mitarbeit der Bevölkerung lässt sich herleiten. Die Auensteiner lieben ihr Dorf und wissen um seine Schönheiten und Vorzüge. Leicht zu erklären: der ländliche Charakter, der weitgehend intakte Dorfkern, die attraktiven und ruhigen Wohnlagen am Südhang, die geringen Verkehrsimmissionen, die einladenden Feld- und Wanderwege, die Aare mit der Auenlandschaft als Naherholungsgebiet, die Wälder, die Rebberge und die Gisliflue. Kommt hinzu, dass Auenstein Teil des Regionalen Naturparks «Jurapark Aargau» ist.
Doch Potenzial für Verbesserungen ist auch vorhanden. Aufgeführt im Planungsbericht wird der Mangel an breiteren Einkaufsmöglichkeiten. Vermisst werden altersgerechte Wohnungen und hingewiesen wird auf die fehlenden Busverbindungen in die umliegenden Zentren und am Abend. Allerdings kann die revidierte Ortsplanung in diesen Punkten nur bedingt Hilfe leisten.
Leitbild als Grundlage der Revision
Das «Räumliche Leitbild Auenstein 2040» mit den erarbeiteten Leitsätzen Entwicklung, Siedlung, Freiraum, Verkehr, Umwelt und Energie bildet die Grundlage für raumrelevante Tätigkeiten der Gemeinde, insbesondere für die Gesamtrevision der Nutzungsplanung. Auenstein ist im Raumkonzept Aargau als Gemeinde im ländlichen Entwicklungsraum eingestuft. Die Gemeinde zählt per Ende 2021 1662 Einwohner. Der Planungsbericht verweist auf die tiefe Einwohnerdichte im bereits überbauten Gebiet von heute lediglich 32 Einwohnern pro Hektar sowie eine sehr grosszügig dimensionierte Wohn- und Mischzone. Resultat: Das Fassungsvermögen der Wohn- und Mischzonen übersteigt die angestrebte Einwohnerentwicklung um gut 470 Personen.
Die Lösung besteht darin, mittels Gestaltungsplänen eine höhere Dichte zu erreichen und die Ausnützungsziffer bei den Wohnzonen zu erhöhen, um Anreiz für zusätzliche Wohneinheiten im bereits überbauten Gebiet zu schaffen. Die Gemeinde hat parallel zur laufenden Ortsplanung auch die Sondernutzungspläne überprüft und kam zum Schluss, diese teilweise aufzuheben. Alle relevanten Themen sind fundiert bearbeitet worden. Die kantonale Abteilung Raumentwicklung anerkennt die Revisionsarbeiten lobend.
Ob während der öffentlichen Auflage Einwendungen eingereicht wurden, ist noch nicht bekannt. Geplant ist, die Revision an der Gemeindeversammlung im Sommer 2023 zu beschliessen.