Drei Fasanenpaare haben auf Schloss Wildegg Einzug gehalten

Zieht mit kurzen Schreien die Aufmerksamkeit auf sich: Der farbenprächtige Goldfasan begutachtet seine neue Behausung. Foto: Hanny Dorer

Zieht mit kurzen Schreien die Aufmerksamkeit auf sich: Der farbenprächtige Goldfasan begutachtet seine neue Behausung. Foto: Hanny Dorer

Auf der Sitzstange hat er den Überblick:  Der Glanzfasan hat kurz zuvor sein Weibchen mit einer wütenden Schnabelattacke von «seiner» Stange vertrieben. Foto: Hanny Dorer

Auf der Sitzstange hat er den Überblick: Der Glanzfasan hat kurz zuvor sein Weibchen mit einer wütenden Schnabelattacke von «seiner» Stange vertrieben. Foto: Hanny Dorer

Möriken-Wildegg Nicht nur die Mitglieder des Vereins Freunde Schloss Wildegg waren am vergangenen Samstag sichtlich nervös, sondern auch die in tiergerechten Transportbehältern eintreffenden drei Fasanenpaare. Jedes Paar erhielt eine eigene Voliere mit Aussengehege. Vorerst bleiben sie aber drinnen, um sich vom Transport zu erholen und sich mit der neuen Umgebung anzufreunden. Gleichzeitig dient die Eingewöhnungsphase dazu, Vertrauen zu den Pflegepersonen aufzubauen. Schon in wenigen Tagen dürfen sie jedoch auch nach draussen; dann dient die Innenvoliere als Rückzugsort.

Bisher war die Voliere auf Schloss Wildegg von diversen Vögeln bewohnt, darunter Waldrapp, Bienenfresser und Pflaumenkopfsittich. Für diese waren die Lebensbedingungen nicht optimal. «Nach Beratungen mit Experten haben wir uns entschlossen, anstelle der bisherigen Voliere eine Fasanerie einzurichten», erläuterte Matthias Betsche, Präsident des Vereins Freunde Schloss Wildegg. Diese Lösung lag umso näher, als hier vor rund 100 Jahren bereits einmal Fasane gehalten wurden.

Umbau zur Fasanerie

In den letzten Wochen wurden die bestehenden Volieren für rund 30000 Franken einer umfassenden Sanierung unterzogen. Insbesondere die Böden und ihre Unterlagen mussten ersetzt und mit Holzschnitzeln neu bedeckt werden. Kleine Wassertümpel und verschiedene Pflanzen sollen dafür sorgen, dass sich die Fasane rasch wohl fühlen in ihrer neuen Umgebung.

Für die Betreuung der Fasane ist Margarete Sandmeier zuständig. Sie freut sich darauf, Vertrauen zwischen sich und den Fasanen aufzubauen. Bei der Betreuung stehen ihr einige Helfer zur Seite, um die professionelle Pflege während sieben Tagen die Woche zu gewährleisten.

«Farbtupfer für das Schloss»

Die drei Fasanenpaare wurden von einem Züchter im Appenzell erworben; ursprünglich stammen sie aus dem asiatischen Raum. «Bei der Wahl der passenden Tiere haben wir uns von Experten beraten lassen», betonte Betsche. «Die Fasane sind ein Farbtupfer für das Schloss», freut er sich über die schillernden Farben von Glanzfasan, Goldfasan und Satyrtragopan. Die Weibchen müssen sich allerdings mit einem schlichteren Gefieder begnügen. Bald ist Balzzeit und die Vereinsmitglieder hoffen, dass bald Jungvögel die Fasanerie bereichern werden. Jedenfalls wird man sorgfältig beobachten, ob sich ein Paar mit Nestbau beschäftigt und ob sich darin Eier befinden. Und dann heisst es warten, bis nach rund 24 Tagen die Küken schlüpfen. Übrigens hatte die Fasanerie bereits am ersten Tag prominenten Besuch: Der Musiker Pepe Lienhard, bekennender Vogelfreund, war mit Gattin Christine bei der Ankunft der Fasane dabei.

Mitglieder geniessen Gratiseintritt

«Um die laufenden Kosten für Futter und Unterhalt der Fasanerie decken zu können, sind wir auf weitere Vereinsmitglieder angewiesen», stellt Präsident Betsche fest. «Vereinsmitglieder geniessen diverse Privilegien», weckt er das Interesse allfälliger Neumitglieder. «Unter anderem geniessen sie kostenlosen Eintritt ins Schloss sowie exklusive Führungen und Veranstaltungen. Ausserdem erfahren Mitglieder aus erster Hand Neuigkeiten zur Vogelvoliere.»

Infos zum Trägerverein: www.museumaargau.ch/schloss-wildegg/traegerverein.

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