Das Zentrum planen
Rupperswil Der Gemeinderat ersucht die Gemeindeversammlung vom 10. Juni, einen Kredit von brutto 766000 Franken zu bewilligen, um die Planung des Dorfzentrums anpacken zu können.
Das Bahnhofareal bildet das Zentrum von Rupperswil. Es wird bereits heute als lebendiges Gebiet wahrgenommen. Doch es birgt in sich weit mehr Potenzial. Genau dieses Potenzial möchte der Gemeinderat ausschöpfen. Er möchte mit einer Zentrumsplanung die Areale südlich des Bahnhofs in ein dichtes, lebendiges Zentrumsgebiet mit hoher Siedlungs- und Freiraumqualität umwandeln. An geeigneten Lagen sollen im Erdgeschoss publikumsbezogene Nutzungen geschaffen werden. Für Wohn-, Dienstleistungs- und Gewerbenutzungen werden verdichtete Kuben geplant. Das Dorfzentrum soll visionär das Aushängeschild für die Gemeinde und zu einem «Ort des Ankommens» werden. Die Bevölkerung wünscht sich im Dorf schon lange einen Grossverteiler.
Im Spiel sind viele Eigentümer, selbstredend mit eigenen Interessen und Vorstellungen. Der Gemeinderat hat denn auch bereits mit ihnen Gespräche geführt. Knacknüsse bilden die Verkehrsfragen. Stichworte: Fussgänger, Velofahrer, Veloabstellplätze, Individualverkehr, Taxis, Kiss+Ride-Plätze, Kurzzeitparkplätze, Güterumschlag, die unterirdische Parkierung, die Unterführung unter den Bahngleisen und die Anbindung an das übergeordnete Netz.
Die Zentrumsplanung soll sich in drei Phasen abwickeln und in vier Gestaltungspläne münden. Der Einladung zur Gemeindeversammlung vom 10. Juni lässt sich entnehmen, dass sich die Einwohnergemeinde mit einem Drittel an den Bruttoplanungskosten von 766000 Franken, also mit 255500 Franken, beteiligt. Dies als Zeichen des öffentlichen Interesses an der Entwicklung und als Beitrag an eine zielorientierte Planung, um das Zentrum zu fördern und zu realisieren. An der Informationsveranstaltung vom 2. Juni wurde die Vorlage überwiegend positiv aufgenommen.
Veraltete Sanitäranlagen
Der Gemeinderat ersucht an der Gemeindeversammlung zudem, einen Projektierungskredit von 305000 Franken zu genehmigen, der dazu dient, ein Umbau- und Sanierungsprojekt für das Gemeindehaus ausarbeiten zu können. Der Bau wurde im Jahr 1968 erstellt und weist nun bauliche wie betriebliche Mängel auf. Bestandesaufnahmen zeigen, dass das Gemeindehaus erfreulicherweise über eine gute Substanz und Tragstruktur verfügt. Hingegen sind Asbestteile zu entfernen und die Gebäudehülle sowie das Flachdach entsprechen nicht mehr den geltenden energetischen Anforderungen. Die Sanitäranlagen, Elektroanlagen und die Heizverteilung gelten als veraltet. Kommt hinzu, dass das Gemeindehaus als einziges Schul- oder Verwaltungsgebäude in der Gemeinde noch nicht behindertengerecht ausgebaut ist.
Gespräche gut hörbar
Konkret fehlen sowohl ein Personenlift als auch behindertengerecht ausgebaute Sanitärräume. Bei der offenen Bauweise fällt ins Gewicht, dass Gespräche am Schalter im ganzen Gemeindehaus mitgehört werden können und somit keinerlei Diskretion für die Kundschaft besteht. Geschaffen werden müssen zusätzliche Büros.
Die Mietwohnung im zweiten Obergeschoss wird in das Raumprogramm miteinbezogen. Die Sanierungskosten sind erst geschätzt, dürften sich aber in der Grössenordnung von 4,1 Millionen Franken bewegen. Vorgesehen ist, die Bauarbeiten im Jahre 2025 auszuführen.