Däster AG stellt Betrieb ein
Veltheim Nach 60 Jahren ist Schluss: Weil der Betrieb immer weniger rentabel und keine Nachfolge vorhanden ist, stellt die auf Transporte und Natursteine spezialisierte Firma Däster AG ihren Betrieb ein.
Alles begann mit zwei in die Jahre gekommenen Hürlimann-Traktoren und weiteren alten Fahrzeugen einer Fuhrhalterei, die die jungen Eheleute Hanni und Werner Däster-Hofer im Jahr 1960 übernahmen.
Mit viel Fleiss und unternehmerischem Denken schaffte es das Paar, den Fuhrpark über die Jahre hinweg zu vergrössern. Weil die Rezession das Wachstum abbrach, kam in den Siebzigerjahren ein weiterer Geschäftszweig zum Transportunternehmen hinzu: der Handel mit Natursteinen. Dieser Entscheid erwies sich als richtungsweisend. Der Natursteinhandel blühte und wurde zum Hauptzweig des Unternehmens. Im Jahr 2000 wurde die Firma schliesslich mit Arbeit überschüttet: Als Folge der Verwüstungen des Orkantiefs Lothar mussten unzählige Tonnen Holz aus den Wäldern abtransportiert werden. Rund 17 Jahre später wurde der Holzhandel eingestellt. Auch das Geschäft mit dem Steinhandel war immer mehr dem Konkurrenzdruck ausgesetzt. «Es kamen immer neue Mitbewerber. Plötzlich waren die Qualität und der Service nicht mehr prioritär. Der Preis begann den Markt zu dominieren», erklärt Irene Tagmann.
«Grössere Mengen wurden je länger je mehr direkt bei den Produzenten bezogen oder aus aller Herren Länder selber geordert, sodass der Handel in diesem Bereich beinahe zum Erliegen kam. Manchmal konnten wir noch die Kleinmengen und Nischenprodukte liefern. Aber rentabel war das nicht mehr.» Diese Überlegungen sowie die Tatsache, dass keine familieninterne Nachfolge gefunden werden konnte, führten schliesslich zum Entschluss, den Betrieb in naher Zukunft zu schliessen. Da kam die Anfrage eines Interessenten vor rund drei Jahren gerade recht. «Schnell war eine Einigung gefunden und wir haben die Auflösung unseres 60-jährigen Betriebs in Angriff genommen», so Irene Tagmann. Die neuen Inhaber – den Namen darf sie noch nicht verraten – übernehmen das komplette Areal per 1. Januar 2025.
Derweil ist die Liquidation in vollem Gange. «Der Ausverkauf hat begonnen. Restposten und einzelne Kleinmengen bieten wir bereits zu reduzierten Preisen an. Das restliche Sortiment wird ab Mai aktiv angeboten», so Irene Tagmann. Die Geschäftstätigkeit endet mit dem Räumen des Lagerplatzes bis spätestens Ende 2024 – und damit auch die 60-jährige Firmengeschichte.
Den kommenden Monaten sieht sie mit gemischten Gefühlen entgegen: «Zwei der drei Geschwister haben sich für die vorzeitige Pensionierung entschieden. Wir alle freuen uns auf das, was kommt. Aber wir sind auch traurig, weil das Lebenswerk unserer Eltern nun definitiv zu Ende geht.»
Alles muss raus: Samstagsverkäufe am Samstag, 13. und 20. April sowie am 4. Mai von 9 bis 13 Uhr.