«Nutze den Hallwilerseelauf als Motivation, regelmässig zu trainieren»

Hallwilerseelauf Stefan Riner ist der neue Direktor des Schweizerischen Turnverbandes. Er startet in diesem Jahr zum 15. Mal am Herbstklassiker.

Der Hallwilerseelauf startete 1974 mit 450 Läufern. In den letzten Jahren stieg die Zahl auf 6000.Foto: Agentur Swiss-Image/Andy Mettler

Der Hallwilerseelauf startete 1974 mit 450 Läufern. In den letzten Jahren stieg die Zahl auf 6000.Foto: Agentur Swiss-Image/Andy Mettler

Stefan Riner sieht den Hallwilerseelauf als gute Motivation, mehr zu tun.Foto: zvg

Stefan Riner sieht den Hallwilerseelauf als gute Motivation, mehr zu tun.Foto: zvg

In lockerer Folge berichten im Vorfeld des Laufes bis in den Herbst hinein bekannte Persönlichkeiten über den Hallwilerseelauf und ihre Beziehung zum Herbstklassiker. Diese Woche meldet sich Stefan Riner, Direktor des Schweizerischen Turnverbandes, zu Wort.

50 Jahre Hallwilerseelauf – der Top-Sport-Anlass jubiliert. Herr Riner, was bedeutet dieses Jubiläum für Sie als aktiven Läufer?

Für mich ist der Hallwilerseelauf seit meiner ersten Teilnahme im Jahr 2000 – damals noch als Pflichtanlass der Polizeischule – ein fixer Termin in der Agenda. Leider konnte ich nicht jedes Jahr teilnehmen; ich werde dieses Jahr zum 15. Mal an den Start gehen. Dass ein Sportevent bei der 50. Austragung eine Rekordbeteiligung verzeichnen kann, spricht für die Qualität des Anlasses; sowohl bezüglich Laufstrecke wie auch bezüglich Organisation.

Wie schätzen Sie die Bedeutung, die von Laufveranstaltungen wie dem Hallwilerseelauf ausgeht, für die Förderung des Breitensports ein?

Laufveranstaltungen, welche die breite Öffentlichkeit in Massen anziehen, erachte ich als sehr gute Möglichkeit, sich ambitionierte Ziele zu setzen. Der eigentliche Breitensport findet ja im Training für diese Laufveranstaltungen statt. Daher sind die Veranstaltungen wichtig, um viele Leute zu motivieren und zu bewegen.

Wie trägt die Zusammenarbeit zwischen dem Schweizerischen Turnverband und lokalen Veranstaltern wie dem Hallwilerseelauf dazu bei, die Teilnahme und das Interesse an Veranstaltungen wie diesen zu steigern?

Der Schweizerische Turnverband ist für seine verschiedenen Events ebenfalls auf lokale Organisatoren angewiesen. Er kann im Gegenzug mit seiner grossen und breiten Mitgliederstruktur eine grosse Reichweite bieten, um das Interesse am Anlass zu fördern. Die meist ehrenamtlich tätigen lokalen Organisationskomitees funktionieren in gewisser Weise als «verlängerter Arm» des Verbandes zur Erreichung von wichtigen Zielsetzungen wie beispielsweise die Gesundheitsförderung durch Bewegung. Aufgrund der Wichtigkeit für solche Veranstaltungen hat sich der STV auch die Förderung des Ehrenamts auf die Fahne geschrieben.

Welche Botschaft möchten Sie den Teilnehmenden des Hallwilerseelaufs im Hinblick auf die Bedeutung von Bewegung und Sport für die Gesundheit und das Wohlbefinden mitgeben?

Ich denke, die Teilnehmenden sind per se nicht die richtige Zielgruppe für Botschaften für mehr Bewegung und Gesundheit. Sie haben sich ja bereits für Bewegung entschieden. Viel interessanter wären Botschaften an diejenigen, die sich zu wenig Zeit nehmen, um sich und ihrer Gesundheit mit mehr Bewegung etwas Gutes zu tun. Ich glaube, wichtig ist zu erwähnen, dass der Hallwilerseelauf für fast jeden und jede machbar ist. Man muss ja nicht gleich mit dem Halbmarathon einsteigen. Der Lauf bietet mit Teamläufen, kürzeren Distanzen, Erlebnis- und Walkingkategorien für alle etwas. Ich persönlich nutze den Hallwilerseelauf als Motivation, unter dem Jahr regelmässig zu trainieren. Für mich sind die regelmässigen Lauftrainings der Ausgleich zum Arbeitsalltag, um leistungsfähig und gesund zu bleiben. Dies führt automatisch auch zu besserem Wohlbefinden. Ein gesunder Geist braucht einen gesunden Körper.

Welche Rolle spielen Veranstaltungen wie der Hallwilerseelauf Ihrer Meinung nach bei der Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und der sozialen Interaktion in der Bevölkerung?

Auch wenn der Laufsport im Grundsatz ein Individualsport ist, bieten Laufveranstaltungen unzählige Möglichkeiten, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Sei es mit den Teamläufen, wo sich von Jugendfreunden bis zu Abteilungen von Firmen zusammentun und sich für den Teamlauf anmelden. Aber auch gemeinsame Einsätze als Volunteers führen zu sozialen Interaktionen. Oft trifft man auch im Publikum oder am Streckenrand rein zufällig wieder auf alte Bekanntschaften, die man durch diese Begegnungen wieder auffrischen kann. Laufveranstaltungen dieser Grösse haben immer auch ein bisschen Volksfestcharakter, und das macht sie auch so beliebt.

Abschliessend: Welche Botschaft möchten Sie an alle Teilnehmenden und an die Organisatoren senden?

Ich wünsche allen Teilnehmenden des 50. Hallwilerseelaufs einen unvergesslichen Lauf bei bestem Laufwetter und mit vielen bleibenden Eindrücken. Dem Organisationskomitee drücke ich die Daumen, dass alles so laufen wird wie geplant und dass die Organisatoren die 50. Austragung auch geniessen können.

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