Zu wenig Publikum für das Aschenputtel

Seengen Offiziell nur 8000 statt der erwarteten 9000 Zuschauer besuchten die 21 Vorstellungen der Oper Schloss Hallwyl. Nach «La Cenerentola» sind die Verantwortlichen ratlos.

<em>Finanziell kein Happy End:</em> Szene mit Ramiro und Angelina aus der Produktion «La Cenerentola» der Oper Schloss Hallwyl. Foto: Ingo Höhn
<em>Finanziell kein Happy End:</em> Szene mit Ramiro und Angelina aus der Produktion «La Cenerentola» der Oper Schloss Hallwyl. Foto: Ingo Höhn

Das Wetter kanns nicht gewesen sein. Erst am drittletzten Tag regnete es während Vorstellung 19 erstmals stark – allerdings nur die letzte Viertelstunde. Vorher profitierte die sechste Produktion der Oper Schloss Hallwyl vom Prachtssommer. Abgesehen von einigen wenigen Nieselschauern ging alles trocken über die im Schlosshof erstellte Bühne.

Vielleicht war aber die samstägliche Derniere symptomatisch. Es wurde kalt und spätestens zur Pause schüttete es, was das Zeug hielt. «Trotzdem kehrten alle Besucher nach dem Unterbruch wieder auf ihre Plätze zurück. Ich werte dies als Zeichen für die Qualität der Aufführung», sagt Esther Egger, die Präsidentin des Trägervereins.

Kein Schaden für Gläubiger

Diese Durchhaltewilligen waren die letzten von total lediglich 8000 Zuschauern; die Verantwortlichen hatten mit mindestens 9000 Besuchern gerechnet. Das Manko von 1000 Personen gegenüber dem Budget und der Rückgang um gar 3000 gegenüber der «Zauberflöte» 2015 hat finanzielle Auswirkungen: «Es ist wohl ein Defizit zu erwarten», heisst es in der Bilanzmedienmitteilung. Man verfüge jedoch über genügend finanzielle Reserven, versichern die Organisatoren: «Gläubiger kommen keine zu Schaden», so Gesamtleiter Christoph Risi.

«Es ist eine Crux, dass ich im Moment nicht sagen kann, weshalb die Zuschauerzahl so tief liegt», hält Präsidentin Egger fest. Für sie wie für viele andere Beobachter kann es unmöglich an der künstlerischen Qualität der Aschenputtel-Produktion gelegen haben: «Man hörte lauter zufriedene Reaktionen und auch die Medienbesprechungen waren allesamt positiv.» Im Moment mache sich ein wenig Ratlosigkeit breit.

Schonungslose Analyse

In einer zweiten Phase wird der Vorstand des Trägervereins die Gründe analysieren. Bereits diese Woche fand eine erste Sitzung statt, doch Esther Egger will «nicht dreinschiessen». Mit einer Umfrage bei aktuellen Zuschauern und Besuchern von 2015, die diesmal kein Ticket lösten, will man eine Diskussionsgrundlage erheben. «Über die Zukunft wird frühestens im Spätherbst entschieden», so die Präsidentin.

«Persönlich hoffe ich, dass es weitergeht», so Esther Egger: «Die aktuellen Zahlen tun weh, aber für mich persönlich überwiegt auch bei dieser Produktion das Positive, die gute Stimmung.»

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